DEE SNIDER - WE ARE THE ONES


Label:EAR
Jahr:2016
Running Time:36:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Stunde X nach Twisted Sister. Was haben wir vom Fronter dieser erfolgreichen Band als Solist 2016 zu erwarten? Beim ersten Durchlauf, erfreulicherweise keinen kalten Aufguss seiner alten Truppe. Nun ins Detail. Opener und Titeltrack klingen ungewohnt punkig im Refrain, während die Stophe noch zu den alten Recken des Meisters passen könnte. Doch bereits „Over Again“ wirkt wie eine Mischung aus Bruce Springsteen meets Bryan Adams im härteren Stil. „Close To You“ gestaltet sich moderner mit Synthie-Arrangements. Hitverdächtig und chartorientiert mutet die Hymne „Rule The World“ an. „Ohohoho“-Chöre und ein fesselnder Refrain mit faszinierenden Vocals. Sehr ungewohnt für Dee Snider. Wird so manchen alten Fan vielleicht vergraulen. Passt eher zur posigen Phase von Twisted Sister. Nun ja, die Piano-Balladen-Version des Welthits „We´re Not Gonna Take It“ könnte ebenfalls für Kontroversen sorgen. Obschon die Vocals fast ähnlich präsentiert werden. „Crazy For Nothing“ liefert eine melodische Standard-Rock Nummer, die bei der restlichen Qualität des Albums, so eben an einem Filler vorbeischlendert. Dafür ist „Believe“ ein satter College-Rock Treffer, der ebenfalls ins Radio gehört. „Head Like A Hole“ huldigt dem faszinierendem Rob Zombie und dürfte der härteste Track des Werks sein. „Superhero“ mit seinen latenten Tendenzen zu den 90er-Jahre Boy-Groups dürfte am schwierigsten zu verdauen sein. Bedrückend-melancholische Pink Floydsche Vocal-Lines im sanften Rock-Gewand bietet „So What“, inklusive Streichern und Chor. Ziemlich cool. Dee Snider ist hiermit für die nächste Zeit bestens gewappnet. Da freue ich mich auf die Solokonzerte, sofern sie nicht in Twisted Sister Lieder ersaufen.

 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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