NEW HATE RISING - Mega Laune


Neben dem ganzen Black Metal-Krach, den es hier für mich zu besprechen gibt, ist ein Interview mit einer Hardcore-Band mal eine gelungene Abwechslung. Bei dieser Musik muss ich als Laie immer automatisch an Hatebreed denken. Der Titel ihres Debüts stärkte zudem diesen Eindruck. Doch weit gefehlt! Beim Hören ihrer aktuellen LP „Own The Night“ war ich überrascht, wie viele einprägsame Melodien ihre Musik hat. Von modernem Krach mit abgehackten Riffs, Hüpfcore und moderner, steriler Plastikproduktion sind New Hate Rising aus Stendal tatsächlich weit entfernt. Gitarrist Schlacks ging mit mir die Bandschichte durch.

logoDaniel: Hi Schlacks! Bitte erzähl uns doch zunächst etwas über die Entstehung, den Werdegang und die Veröffentlichungen von New Hate Rising!

Schlacks: Ja, hallo. Also New Hate Rising war anfangs erst ein Projekt, was durch Andi und Gunther ins Leben gerufen wurde. In unserer Ecke war damals Metal, Rock und Hip Hop ziemlich groß. Doch mit Hardcore sah es und sieht es bis heute ziemlich mau aus. Die Besetzung war dann schnell klar und schon nach kurzer Zeit haben wir daraus eine feste Band gemacht. Das wichtigste war für uns immer der Spaß an der Musik, und dass wir einfach raus aus unserem Nest kommen. Das ist uns auch ziemlich gut gelungen. Innerhalb der letzten zehn Jahre haben wir in Deutschland und den anliegenden Ländern weit über zweihundert Gigs gerissen und eine Menge toller und interessanter Menschen kennenlernen dürfen. In dieser Zeit haben wir drei EPs, mehrere Sampler, und vier Alben in Umlauf gebracht, von denen wir keines missen wollen.

Daniel: Euer Bandname passt perfekt zur dargebotenen Musik! Woher kommt diese Wut im Bauch?

Schlacks: Tja, wie du schon sagst: aus dem Bauch. Es gibt in unserem Leben und unserem Umfeld immer wieder genug, mit dem einem der Mund gestopft wird. Irgendwann ist damit mal gut und die Wut muss dann eben raus.

Daniel: Hattet ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Schlacks: Ja, ich denke jeder hatte vorher in ein oder elf Combos gespielt und seine Erfahrungen mitgebracht. Vor allem haben wir eins auf Grund der dünn besiedelten Musikerbevölkerung bei uns gelernt, und zwar zusammen zu halten.

Daniel: Der Titel eures Debüts “Hatebreed” wird doch wohl kein Zufall sein, oder? Welche Bands haben euch beeinflusst?

Schlacks: Hatebreed war kein Zufall. Wir haben ihn bewusst ausgesucht, obwohl wir wussten, dass es dafür genügend Ohrfeigen geben würde. Ich kann euch gar nicht genau sagen, welche Bands uns in all den Jahren beeinflusst haben. Das Spektrum geht auf jeden Fall weit über das Genre hinaus, über Punk, Metal, Rock bis hin zum Schlager.

Daniel: Worum geht es in euren Texten?

Schlacks: In den Texten geht es über die alltäglichen Themen, die uns berühren und umgeben; sei es Freunde, die keine mehr sind, politischer und religiöser Fanatismus bis hin zum Tod, der dein ganzes Leben einfach mal so auf den Kopf stellt. Das sind natürlich nur einige Beispiele. Hört einfach mal rein und macht euch selbst ein Bild.

Daniel: Euer neues Album “Own The Night” ist über Swellcreek Records von Hate Squad-Basser Bauke De Groot erschienen. Wie seid ihr mit dem Label in Kontakt gekommen?

Schlacks: Ja, gut recherchiert, haha. Auf unseren herzallerliebsten Bauke sind wir vor langer Zeit über ein Schwesterlabel (Swellcreek Superhero Records) aufmerksam geworden und er auf uns. Daraus ist eine super Zusammenarbeit erwachsen und es herrscht nur noch pure Liebe zwischen uns, haha!

new hate risingDaniel: Das Album ist auch auf Vinyl erschienen. Wie wichtig ist es euch, das Album auch auf diesem kultigen Format anbieten zu können? Und was hältst du – im Gegensatz dazu – von leblosen MP3-Dateien? Ist es nicht viel cooler, einen eigenen Tonträger in den Händen zu halten? Wie stehst du dazu?

Schlacks: Ja, wir sind sehr erfreut darüber, unser neues Album endlich auch als Vinyl anbieten zu können. Das Interesse am schwarzen Gold ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Es gibt auch einige von uns, die diese Begeisterung für Schallplatten teilen und wir hoffen auch in Zukunft, dass dieses Interesse für dieses Medium noch wächst. Dennoch ist für uns klar, dass die Geschmäcker unterschiedlich sind und in Zukunft auch sein werden. MP3 ist nichts Neues und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer hat auch schon immer einen tragbaren Plattenspieler dabei? Deshalb gibt’s zu unserer Platte einen Downloadcode dazu, um möglichst oft in den Genuss unserer neuen Scheibe zu kommen.

Daniel: Spielt ihr auch live? Und wann und wo kann man euch gegebenenfalls sehen?

Schlacks: Ja, natürlich spielen wir auch live. Deshalb machen wir das ja auch. Wir haben mega Bock, unsere neue Platte zu präsentieren. Genauso wie wir es mit all unseren anderen Veröffentlichungen gemacht haben. Schaut einfach auf unsere Seite. Da findet ihr alles, was ihr über unsere Gigs wissen wollt.

Daniel: Wie sehen eure Zukunftspläne mit New Hate Rising aus?

Schlacks: In nächster Zeit wollen wir  endlich die neuen Songs spielen und die anderen Leute auf unsere Reise mitnehmen. Tja, ansonsten fangen wir langsam an, über die nächsten Songs für unseren fünften Longplayer nachzudenken.  Wie Oma  schon sagte: „Wer rastet, der rostet!“

Daniel: Na gut, Schlacks! Die letzten Worte gehören dir!

Schlacks: Also wer uns kennt, weiß, dass wir mega Laune machen und Bock haben, diese mit euch auf unseren Konzerten zu teilen. Lasst uns gemeinsam die Nacht zum Tag machen, denn die Nacht gehört uns.

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https://newhaterising.bandcamp.com/



Autor: Daniel Müller