FENRIS - EN DOODENAKKERS TOT DEN HORIZON


Label:SNAKEBITE
Jahr:2016
Running Time:49:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fenris, entsprechend dem Wolf oder noch exakter dem Sumpfwolf in der Nordischen, nennt sich der Fünfer aus Almkerk in den Niederlanden, der sich 1997 gründete und bereits zwei Demos und zwei Longplayer sein eigen nennen darf. Nun liegt also die dritte Full Length mit dem für unsereiner eher unaussprechlichen Titel vor. Sehr melodische, etwas episch angehauchte Gitarren leiten in das lange Intro, ehe nach rund einer Minute der Sprachgesang und marschartige Rhythmen einsetzen. Die stakkatoartigen Drums aus "Echo In The Machine" werden in "Black Ashes" mit dunklen, bösen Shouts aber weiter, gut gesetzten und tragenden Sechssaitern mitgenommen. Zumindest die brachialen Ausbrüche von Sänger Gilbert de Rooy lassen sich ganz klar sehr schwarzmetallischen Gefilden zuordnen, wenn auch immer wieder sehr melodische Interrupts folgen. Eher dunkel gestimmte Gitarren und nun auch fette Growls mit langsameren, nahe dem Doom wandelnden Zwischentönen bei "Ruined". "Zielenstrijd" steigt mit mächtig verzerrten Brettern und geht dann richtig ab, wenn auch weniger druckvoll, so die Sechssaiter hier einfach zu hell klingen. Auch die Growls geben sich hier eher bissig hoch gestimmt. Das rasende "834" kommt da mit fetten Drums und merklichen Bassruns und variableren Growls schon besser daher. "Fenris" eröffnet recht langsam mit Fellen, die an ein Stampfen der Bestie im Schnee erinnern und nach etwa einer Minute wieder Feuer frei mit aber auch wieder ganz langsamen und tiefschwarzen Passagen und wieder Doublebass-Attacken. Fast akustisch wirken die arg in Richtung Stoner verzerrten Gitarren zum Eingang des Titeltracks und hier erstmalig fettere Grooves und Riffs, die man eher von Bands kennt, die im sehr schnellen, ja Thrash Metal unterwegs sind. Später kommen die Äxte sehr technisch daher und man meint sich bei irgendeiner mehr im Melodischen Death Metal orientierten Combo. Der Rausschmeißer "Descend" startet mit ultraschnellen Drums, die allerdings wieder eher wie bei einer Marschkapelle klingen und dann wieder sehr schnelle Gitarren mit aggressiven Shouts. Die Breaks mit den langsameren Zwischentönen kennt man ja nun zur Genüge.

Trotz sehr variabler Stimmmuster und phasenweise richtig guter Gitarren überzeugen mich die Wölfe nicht wirklich. Irgendwie fehlt den Songs, immer bedacht auf stilistische wie auch rhythmische Wechsel, die sogenannte rote Linie, so dass ihnen nur schwer zu folgen ist. Eher etwas für Genießer der sehr schnellen Gangarten mit genügend Muße. Stilistisch Black Metal mit merklichen Aktienanteilen in Thrash- und Melodic Death Sektoren und eher untergeordnet Viking.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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