LEECHER - SIGHTLESS


Label:NAIL
Jahr:2016
Running Time:58:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Leecher ist eine female fronted Symphonic Metal Band aus Ungarn, gegründet 2008, die 2011 die glorreichen Epica auf ihren Touren in Bratislava und Budapest begleiten durften. Im Gegensatz zu allen bislang mir bekannten Vertretern des Genres, verzichten Leecher auf Vier- und Sechssaiter und setzten dafür auf drei Celli, Schlagzeug und die klasse Stimme von Horvath Anett. Nach einem sehr interessanten, mit männlicher Stimme gesprochenem Intro geht es in das sehr klassisch inszenierte und kraftvolle "Damnation" hinein und schon kommt die mit richtiger toller Stimme ausgestattete Anett so richtig zur Geltung, die umgehend erkennbar so einige Stimmmuster drauf hat und eben nicht nur einen Sopran durch die Rillen trällert. Ein aufregender, spannender Track, der wieder durch die männlichen Sprachteile gewinnt. Das dynamische und treibende "Eclipse" macht dem Vorbild, hier eindeutig Nightwish, alle Ehre. Ein sehr langsames, gezupftes, ja nahe einer Akustikgitarre klingendes Cello eröffnet die Powerballade "Fading" mit violinenartigen Streichern und unsere Fronterin gibt sich ganz betont mit toll akzentuierter Stimme. Hymnisch, epochal mit, ja endlich auch mal Growls im Death Metal Modus, dann "Slaves To A Dream" und umgehend fallen einem Epica ein und wenn man es nicht wüsste, man würde schwarzmetallische Gitarren vermuten. Melodramatische, ja fast cineastisch angehauchte Streicher bei "No More" und wieder eine tolle, hier flotter daher kommende Sängerin und richtig treibende Elemente. Im Galopp und richtig mitnehmend mit poppigen Attitüden und Keyboardpassagen dann das catchy "Encore", gefolgt vom zu Beginn dahin rasenden "Lights Out". Es folgen ohne Abstriche das etwas dunkler beginnende "The Devil In The Details" mit das wahre Grauen verbreitenden Growls und wieder schwarzmetallischen Streichern. "The Dreamer" eröffnet balladesk mit Klavierunterstützung, wird Schritt für Schritt größer, druckvoller und, ja, episch. Sanft und ruhig mit leicht orientalischen Touch dann "Pendulum", hier ein Flüstern und dort eine sanfte Stimme, dann pure Power, starke Melodien und wieder die großen Finnen. Gibt es Filler? Gibt es schwache Songs? Auch der vorletzte Track "Payback" überzeugt mit kräftigen Elementen, einer fordernden Sängerin, guten Streichern, überraschenden Breaks und wieder mal, ganz akzentuiert und auf den Punkt gesetzten Shouts / Growls. "All The Stars". Der Titel deutet es schon an. Ein super Song und wieder lassen Leecher einen überzeugten Hörer zurück mit wieder neuen Stilmitteln im mal klassisch und mal riffiger, knackiger angehauchten Symphonic Metal.

Der ungarische Fünfer überzeugt und zwar auf ganzer Linie. Tolle Arrangements, klasse Melodien, eine herausragende, weil so vielseitige Sängerin, innovativ, eine saubere, glasklare Produktion, dazu vielseitig und abwechslungsreich, der mit großen Bands des Genre absolut mithalten kann.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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