Jeder Fan unseres Edelstahls hat ein paar Bands, auf welche die ganze Szene steilgeht, mit denen man aber selbst nichts anfangen kann. Beim Verfasser dieser Zeilen ist es ganz besonders Fates Warning, denn keine andere Band hat im Laufe der Jahre von mir mehr Chancen durch Hören ihrer Scheiben bekommen wie sie. Aber das tangiert inzwischen nicht mehr, ganz im Gegensatz zu Deicide, Morbid Angel und leider auch Obituary. Letztere sind mir seit "Slowly We Rot" geläufig, also von Anfang an. Sehr coole Band, nur der Zugang hat sich mir noch nicht aufgetan. Allerdings sind die Reunion-Gigs in guter Erinnerung, denn was die Death Metaller auf den Brettern ablieferten, hatte Hand und Fuß und zog mit. Eben das gleiche gilt für ihr neues quasi-Livealbum "Ten Thousand Ways To Die", das den elf Livetracks noch zwei Studiosongs vorausschickt, ein Nachfolger der konsequenterweise "Dead" genannten Liveaufnahmen aus 1998. Viele Erklärungen werden hier jetzt nicht mitgeliefert, die Scheibe spricht auch für sich. Zunächst schleppt sich "Loathe" schwermütig aus den Boxen. Die tiefen Riffs von werfen erst gar keine Fragen auf, die dunklen Growls von John Tardy hätten die eh schon vorher beantwortet. Auch das Titelstück geizt mit Speed und ist nur unwesentlich schneller. Doch dann knallt es elfmal von den Bühnen zwischen Toronto, Los Angeles und Fort Lauderdale in die heimischen Wohnzimmer und anderen Abmoshbaracken. Egal, ob grad "Intoxicated", "Dying" oder "Chopped In Half", die Stimmung, Ausrichtung und das Feeling passt bei Obi immer, das sollten auch nicht-Fans wissen und sich spätestens jetzt hinter die Ohren schreiben, denn mit dem Florida-Fünfer ist definitiv weiter zu rechnen! Offensichtlich ist das alles in der Tat eine gute Gelegenheit, sich weiter mit ihrer Materie anzufreunden. Und de facto  ist die Vorfreude schon groß, ihnen auf der Tour mit Exodus beizuwohnen.

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer

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