ROBI ROBI ROBIN HOOD - Kreiert von Mel Brooks, John Boni und Norman Stiles


Label:PANDASTORM
Jahr:2016
Running Time:325:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Im Jahre 1975, hatte man eine andere Art von Humor. Damit muss man klarkommen, sonst verliert man an der Serie schnell das Interesse. Geschmack ist sicherlich jedermanns eigene Sache aber man sollte schon akzeptieren, dass hier ein Niveau vergleichbar mit „Klimbim“ und ähnlichem Klamauk anliegt. Das ist ertragbar, wenn man als junger Mensch die Serie damals gesehen hat. Im Hier und Jetzt hatte ich schon etwas Schwierigkeiten, den billigen Jokes, die sich in wiederholtem Sinne abspielen, zu frönen. Abgesehen von allen anderen Darstellern ist der Hauptakteur Richard Gautier (Robin Hood) eine absolute Katastrophe und Fehlbesetzung. Und optisch eher ein George Hamilton für Arme. Natürlich geht es im Kern um Robin Hood, seinen berühmten Weggefährten wie Bruder Tuck (Dick Van Patten – „The Blob“, „Cold Sweat“) und  Little John (David Sabin – „Arthur 2: On The Rocks“) und seinem Gegenspieler, dem Sheriff von Nottingham (Henry Polic II). Selbstverständlich ist auch Lady Marian (Misty Rowe – „Goodbye, Norma Jean“) mit dabei, die alle verehren. Aufgemotzt werden die dreizehn Teile zu a fünfundzwanzig Minuten Laufzeit, mit allen, zur damaligen Zeit, modernen Themen und Charakteren des Weltgeschehens. Das macht nicht immer Sinn und ist auch selten lustig. Zudem wirken die Folgen extrem überladen und gestelzt witzig. Noch ist alles Original. So wird der berühmte Baseball-Sketch „Who´s On First“ (im Original von den berühmten Komikern Abbott und Costello vorgeführt), ein weiteres Mal verwurstet. Dann wiederum wird der Held Zorro ins Rennen geschickt. Mal geht es um moderne Waffen und aktuelle Konflikte. Mel Brooks („Spaceballs“), der alles Mögliche bereits gemacht hat, Regisseur, Produzent und Darsteller (hier auch als Cameo vertreten) und der später das Thema im Film „Robin Hood – Helden In Strumpfhosen“ vertieft hat, ist hier die treibende Kraft. Sehr bekannt wurde er für die Darstellung in „Sein Oder Nichtsein“.

Ja leider sind auch die filmischen Parodien auf das NS-Regime hier eine Bestandteil von Mister Brooks, dessen Eltern beide Juden waren. Jede „deutsche Charaktere“, spricht im O-Ton Adolf Hitlers, grüßt mit Hitlergruß oder wird in kaiserlicher Ausführung dargestellt. Ja, für derart Witze müssen sich deutsche Filmemacher noch heute der Frage des Erlaubten („…ist das lustig…“) stellen. So heißt der Killerwaffenbauer Otto, mit Zwicker im Auge, und hat nur dämliche Sprüche parat. Um dem Sheriff von Nottingham Fallen zu stellen oder in zu Überfordern, spielen komischerweise immer Robin und seine Halunken, billig verkleidet, die Parts der Gegenspieler, die selbstredend nie erkannt werden. Nur für manche Gastrolle werden Stars der zweiten oder dritten Garde, des damaligen Fernsehns benutzt. Wer sich geschichtlich und politisch nicht auskennt, dürfte mit mancher Geschichte nicht ganz im reinen sein. Wer doch, allerdings auch nicht. Hier wird alles kreuz und quer durcheinandergeworfen ohne auf Richtigkeit zu achten. Der pure Anachronismus. Leider nervt micht das stete „tuntige“ Auftreten der meisten Schauspieler, insbesondere die Doppelbesetzung von Richard Dimitri, der gleichzeitig den guten Renaldo (aus Robins Lager) und den bösen Betram (aus dem Lager vom Sheriff) spielt. Immer die gleichen Gesten, bar jeder Fantasie.  

Wer sich die Serie, die im Original „When Things Were Rotten“ betitelt wurde,  einmal anschauen möchte hat nun mit dieser Doppel-DVD die Gelegenheit, wobei im Bonus-Teil die in Deutschland herausgekürzten Szenen erhältlich sind. Ein Booklet mit Fotomaterial, Interviews oder Anekdoten wird uns an dieser Stelle verwehrt.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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