THE SKULL, WHEEL

Dortmund, Musiktheater Piano, 17.11.2016

wheelDraußen Regen und wieder wärmere zehn Grad, drinnen, in diesem beschaulichen Musiktheater Piano, Doom. Die vier Dortmunder von Wheel dürfen beginnen, vor passender Kulisse unter dem Stuck-Bogen auf der Bühne des Musiktheaters. Sänger Arkadius, gewöhnlich mit beiden Händen am Mikro, singt sehr leise, wird hier und heute auch im Gesamtmix etwas weniger als sonst bedacht, während der Bass sehr markant vorn steht. Auch zu ihrem Heimspiel bringen sie den grandiosen Titeltrack ihres aktuellen Albums "Icarus" schon an zweiter Stelle, nach knapper Ansage auch noch die beiden neuen Tracks "Deadalus" (bereits im März 2016 als Support bei Witchsorrow und Sea Bastard vorgestellt) und "Aeon Of Darkness". Letzterer trumpft mit einer marschierenden Uptempopassage auf und Arkadius bringt vermehrt seine roughe Stimme mit ein. Weitere Good News sind ihr anstehendes Zehnjähriges und der dritte Longplayer. Leider musse schon nach knapp 45 tiefgehenden Minuten Schluss sein. Tja nun, jedoch werden wir in Zukunft von Wheel noch einiges hören, soviel steht fest!

 

the skullEine sehr kurze Umbaupause macht die Bretter frei für The Skull, die vor einer noch überschaubaren Zuschauermenge ihren Tiefensoundteppich auslegen. Die Jungs um ex-Trouble Röhre Eric Wagner müssen nicht mehr vorgestellt werden, bringen einen gesunden Mix alter Trouble Sachen und eigenem Material. Zuletzt im Februar 2016 in Köln gesehen, gehen damals wie heute Merchpreise von 15 Euro für ein Shirt völlig in Ordnung. Eric sucht zwischen den Songs immer wieder den Dialog mit dem Publikum, verteilt ein Tablett Schnäpse an seine Band, prostet mit ihnen in die Menge und sagt nun mehr 'The Skull-Shit' an und es folgt sein Favorit "Send Judas Down", worin Iron Butterflys "In A Gadda La Vida" angespielt wird. Später bringen sie noch ein Black Sabbath-Lick von Tony Iommi unter. Basser Ron Holzner steht heute, im Gegensatz zum Konzert in Köln, rechts von Eric und harmoniert nicht nur optisch sehr gut mit Linkshandgitarrist Rob Wrong, der sich nach Einstieg 2015 inzwischen etabliert hat. Rob hat übrigens Wort gehalten. Nach oben erwähnter Show in Köln begründete er das Fehlen ihres 2014er Titelstücks im Set damit, es noch nicht eingeprobt zu haben, versicherte gegenüber CROSSFIRE aber, es auf der Tour zum Ende des Jahres zu the skullbringen. Die nach dem alten Trouble Album Benannten spielen vor einer sichtlich begeisterten Menge jetzt endlich auch das absolut überzeugende "For Those Which Are Asleep", und das sogar am Ende des regulären Sets, dass der folgende Applaus bis zum Zugabenblock reicht. Dieser berücksichtigt, mit "Pray For The Dead" beginnend, noch einmal die alten Trouble und Eric begibt sich immer wieder für Shakehands mit den ersten Reihen an vordersten Bühnenrand, bis die Protagonisten nach 75 Minuten unter Beifall entlassen werden müssen.

Dem Verfasser dieser Zeilen ist jetzt gar nicht genau bekannt, was sich grad im Lager von Trouble tut, wo die ur-Gitarristen Bruce Franklin und Rick Wartell tätig sind. Auf jeden Fall werden sie gut reinklotzen müssen, um ähnlich zu zünden. Am Folgetag geht es für The Skull zum Hammer Of Doom Festival, wo sie zwischen Cauchemar und Primordial auftreten werden…



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer