METALLICA - HARDWIRED…TO SELF-DESTRUCT


Label:BLACKENED
Jahr:2016
Running Time:77:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit Ex-Basser Cliff Burton nicht mehr unter den Lebenden weilt, gibt es immer etwas zu kacken, wenn Metallica ein neues Album veröffentlichen. Dies zieht sich bis heute wie ein Rattenschwanz durch alle weiteren Veröffentlichungen. Bei „…And Justice For All“ gab es keinen Bass, das „Schwarze Album“ war zu langsam, „Load“ und „Re-Load“ zu poppig, die neuen Coverversionen von „Garage Inc.“ musikalisch zu durchwachsen, das Orchester auf „S&M – Symphony & Metallica“ zu disharmonisch und der Gesang von James Hetfield zu schwach, die Snare auf „St. Anger“ klang wie eine Aluminiumstange eines Baugerüsts auf einer Baustelle, die Produktion auf „Death Magnetic“ zu modern und steril. Nun steht das neue Album der Metal-Urgesteine an. Einen Punkt gibt es auch hier zu bemängeln, denn von der Spielzeit ist „Hardwired…To Self-Destruct“ genauso lang wie „Load“, „Re-Load“ und „Death Magnetic“, musste aber unbedingt auf zwei CDs aufgeteilt werden. Alle zwölf Tracks hätten also auch locker auf eine CD gepasst. Ansonsten gibt es aber – zumindest musikalisch – dieses Mal relativ wenig zu meckern. Die Mucke bewegt sich irgendwo zwischen dem „Schwarzen Album“ (schweres, mitreißendes Midtempo), „St. Anger“ (punkig runtergerotzte Attitüde) und „Death Magnetic“ (lange, vertrackte Stücke). Der Gesang von James Hetfield klingt aber endlich wieder etwas fetziger und die Produktion knallt fett und differenziert, also nicht so modern wie noch zuletzt. Metallica bleiben sich endlich wieder treu und festigen den musikalischen Eindruck ihrer letzten Alben. Dennoch wird sich das Album wohl nicht in die Reihe ihrer unsterblichen Klassiker einreihen. Das hätte aber wohl auch kaum jemand erwartet. Wer so verrückt ist und wirklich alles haben will, der kann sich das Album als Deluxe Edition 3CD-Set kaufen. Auf dieser Bonus-CD ist eine Neueinspielung des ursprünglich 2014 nur digital erhältlich gewesenen „Lords Of Summer“ enthalten sowie drei Coverversionen von Rainbow („Ronnie Rising Medley“), Deep Purple („When A Blind Man Cries“) und Iron Maiden („Remember Tomorrow“) und zehn Livetracks von hauptsächlich 1983 und 1984 geschriebenen Songs. Endlich mal wieder eine Mainstream-Platte, die man kaufen kann, aber sicherlich nicht essentiell.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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