ASTEROID - III


Label:FUZZORAMA
Jahr:2016
Running Time:36:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Bandname, das vielsagende Label und das Cover mit einem einfachen Drumkit, Verstärkern und E-Gitarre und Bass vor einer Kellerwand, platziert auf einen Teppich  sagen eigentlich schon alles, was uns nun erwartet. Ursprünglicher, ehrlicher Classic Rock mit verfuzzten Gitarren. Aus Örebrö, Schweden, kommt das Trio. Woher auch sonst, ist man schon geneigt zu fragen, wenn man diese Flut an Veröffentlichungen richtig geiler Retroklamotten in den letzten Jahren betrachtet. Nach einem Demo aus 2004 veröffentlichte man 2007 die erste, selbstbetitelte Full Length, zog 2010 mit "II" nach und schob Ende 2016 das dritte Album mit dem logischen Titel "III" hinterher. Asteroid sind Johannes Nilsson am Bass, Robin Hirse am Sechssaiter und Jimmi Kohlscheen an der Schießbude.

Ich tat mich lange Zeit sehr schwer, dieses Review zu schreiben. Warum? Hmm, ich hatte einfach keine Zeit, so der Opener "Pale Rider" bei mir einfach nur rauf und runter rannte. Ungelogen, ich weiß, ich bin total bescheuert, aber dieser Song lief bei mir tagelang im Auto. Diese Gitarre, einfach unglaublich. Hört rein, und ihr wisst, was ich meine. Der totale Suchtfaktor, wenn dieses Riff an Fahrt aufnimmt und Herr Hirse sein trockenerdiges Mikro darüber legt. Dunkel, schwerer dann das mega groovende, fett im Stoner/Doom geborene "Last Days". Und wieder so geile Vocals, ganz dick in den 70er-Jahren. "Til' Dawn", so lebendig, so riffig, so lässig, so cool, dass man verflucht aufpassen muss, das Gaspedal nicht komplett durchzutreten. "Wolf & Snake" mit betonter Langsamkeit und ganz schwer daher walkend, ehe die Gitarre dann schwindelerregend alles wegballert und den verzauberten Rocker und Psychofuzzi nur mit offenen Mund, völlig ungläubig da stehen lässt, ob der Tatsache wieviel Heavyness aus man aus diesen wenigen Instrumenten zaubern kann. Auch "Silver & Gold" mit langsamer Gitarre zu Beginn und geil akzentuiertem Mikro kann nur überzeugen und entwickelt sich nach knapp eineinhalb Minuten zu einem fast hymnischen Riffer. Monotonie und lavalastige Schwere dann bei "Them Calling", ehe die Gitarre dann in perfekter Iommi-Manier daher knallt. "Mr. Strange" gibt zum Abschluss den megabluesiger Hardrocker und setzt das nächste Ausrufezeichen unter ein perfektes Album.

Asteroid verbinden Stoner, Doom, Blues, Psychedelic in einem super melodischen, megariffenden und unglaublich kraftvoll daher kommenden Kontext. Geht es eigentlich wirklich noch besser?

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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