TENEBRÄE - MY NEXT DAWN


Label:BLACK TEARS OF DEATH
Jahr:2016
Running Time:48:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Tenbräe gründeten sich 2005, stammen aus dem italienischen Genua und legen nach mehreren Wechseln im Line-up nun mit "My Next Dawn" ihren dritten Longplayer vor. Bereits der Opener "Dreamt Apocalypse" zeigt die Stilrichtung auf. Dichter, atmosphärischer Metal mit vielen dunklen Anteilen. Bei "Black Drape" vernimmt man sowohl cleane, mehr im Gothik Dark Rock angelehnte Vocals wie auch sporadische Growls mit tollen Gitarren und einer Kirchenorgel. Dabei bleibt der Sound ganz dicht, kraftvoll, sehr melodisch und unglaublich fett. Flüsterstimme und dann brachiale Riffer schaffen ausreichende Facetten, um jederzeit genügend Spannung zu halten. Die tolle Orgel eröffnet auch "Careless", dann Synthieteppiche und wieder diese Wechsel zwischen spannenden Cleans und walkenden Growls und auch choralen Ansätzen. Eine traumhaft schöne Akustikgitarre und Tasten beim langsamen "Grey" und wieder diese apokalyptischen, groß inszenierten Elemente mit hier fast proggigen Elementen und Gesangsanteilen. "The Fallen Ones" mit klassisch-symphonischem Start, ganz bösen Growls und filigransten Tasten und wieder ganz viel Atmosphäre, Hymne und Bombast, während "The Greatest Failure" wieder mehr auf erzählende Melodien im dichten Proggewand ausgerichtet ist. Beim ruhigen "Behind" eine akustische Gitarre, aufregende Klaviertasten und dann wieder kraftvolle Bretter mit dunklem Gesang. Tenebräe bleiben auch hier spannend, unerwartet, sehr komplex und wirklich richtig gut hörbar. Wieder das tolle Klavier und auch "Lillian" lebt von seinen emotionalen Elementen und den Wechsel seiner Stimmen, mal ganz ruhig im Popstil, dann kräftig proggig und rockend und wieder kraftvoll böse. Komplexer Prog im munteren Wechseln mit fett bombastischen Arrangements und immer mal wieder filigrane Zwischenteile, die teils schon an Marillion erinnern, auch beim Titeltrack. Beim Rausschmeißer "As The Waves" dann dunkle, langsame Gitarren, moderne Keyboardtöne, eine klassisch angehauchte Stimme und auch hier wieder dichte Gitarrenwänden im cineastischen Modus.

Fast im Soundtrackmodus kreieren Tenebräe gewaltig, teils klassisch angehauchte Soundgewitter und halten die Spannung durch munteren Wechsel zwischen einer hellen, im Gothic Metal, Dark Rock oder Prog der 80er-Jahre anzusiedelnden Stimme und eben jenen, im tief dunklen, tiefschwarzen Metal geborenen Growls.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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