FACTORY BRAINS - Jede Menge Energie


Die meisten Interviews erledigt man per Word-Datei oder per Telefon. Aber ab und zu kommt es auch mal vor, dass man eine Band persönlich trifft und sie befragt. So geschehen im Fall von Factory Brains, die wir vor ihrem Konzert in der Bochumer Matrix im Backstage-Bereich mit gutem Catering treffen durften. Sänger und Gitarrist Niclas ist ein lockerer, aufgeschlossener Typ, der kurz und bündig, aber dennoch ausführlich antwortete.

logoDaniel: Hi Niclas! Lass uns mal zurück zu den Anfängen von Factory Brains gehen: Wann habt ihr euch gegründet?

Niclas: Wir kennen uns von der Schule. Wir waren ungefähr sechzehn Jahre alt, als wir uns trafen und die Band gründeten. Das muss so 2010 oder 2011 gewesen sein. Ich bin mir nicht ganz sicher.

Daniel: Hattet ihr zuvor auch schon in anderen Bands gespielt?

Niclas: Nein, nur in dieser.

Daniel: Steckt eine bestimmte Bedeutung hinter dem Bandnamen?

Niclas: Ja, schon. Wir haben einen Song, der „Factory Brain” heißt, der das Konzept dahinter etwas ausschmückt. Allerdings hatte der Name zunächst keine besondere Bedeutung. Das hat sich dann erst später so ergeben.  

Daniel: Eure Musik erinnert mich etwas an The Black Crowes und Lynyrd Skynyrd. Gehören sie tatsächlich zu euten Einflüssen? Und wer noch?

Niclas: Ja, natürlich! Ganz am Anfang waren es vor allem Tom Waits und jede Menge Blues. Später kamen auch Einflüsse der Rolling Stones und natürlich auch The Black Crowes hinzu, aber auch viel aus den Bereichen Rock & Roll und R&B.  

Daniel: Steckt in den Texten eine Art Kernaussage oder Botschaft?

Niclas: Wir verarbeiten keine Klischees und die Texte handeln niemals von Sex. Wir wollen nicht wie alte Männer über junge Mädels singen! Ich verarbeite in meinen Texten eine Menge verschiedener Themen. Meistens geht es um Dinge, die ich selbst erlebt habe, eigene Erfahrungen, aber auch um soziale Missstände.

Andreas: Wer ist bei euch für Musik und Texte verantwortlich?

Niclas: Also, ich schreibe eigentlich das meiste bei uns. Ich arbeite viel zu Hause und bringe dann die Ideen mit in den Proberaum und schreibe auch die Texte. Aber manchmal beteiligen sich die anderen auch am Songwriting und bringen ihre Ideen mit ein. Bis jetzt habe ich das meiste gemacht, aber das wollen wir in Zukunft ändern.     

Daniel: Ich habe Factory Brains noch nie live gesehen. Was kommt gleich auf mich zu?

Niclas: Jede Menge Energie und Kick Ass Rock & Roll! Da uns hier noch kaum jemand kennt, ist es sehr wichtig, die Leute von uns zu überzeugen. Das ist momentan also unsere Mission: neue Leute zu erreichen.

Daniel: Ist dies eure erste Tour durch Deutschland?                   

Niclas: Nein, unsere zweite. Letztes Jahr waren wir hier mit The Temperance Movement unterwegs.  

Daniel: Wie lief den eure Tour bislang?

Niclas: Diese Tour? Großartig! Ich bin jetzt auch noch sehr müde, haha! Aber diese Tour ist beeindruckend und das Publikum war immer super!

factory brainsDaniel: Euer Debüt „Love Like Hours” ist 2012 über Universal in Schweden erschienen. Wie seid ihr an dieses Majorlabel rangekommen? Kanntet ihr dort jemanden? Oder war das eher Zufall?

Niclas: Nein, wir hatten einen tollen Manager, der den Chef von Universal kannte. Wir gaben ihm unser Demo und er fand es toll und nahm uns unter Vertrag. Leider verstarb er etwa einen Monat, bevor das Album auf den Markt kam. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir danach nicht mehr mit Universal zusammengearbeitet haben. Unsere Bezugsperson war einfach nicht mehr da.

Daniel: Damit hast du die nächste Frage, warum ihr das Label gewechselt habt, ja eigentlich auch schon beantwortet.

Niclas: Ja, wir wechselten das Label nach nur einem Album, weil sich nach seinem Tod niemand von Universal mehr so richtig für uns eingesetzt hat. Sie sahen keinen Grund, sich weiter um uns zu kümmern. Es war also an der Zeit für uns zu gehen. Aber wir sind nun bei Sound Pollution, die auch Imperial State Electric unter Vertrag haben und Rival Sons bei uns in Schweden groß machten. Ja, das war der Grund. Das neue Label ist toll. Es ist zwar kleiner, aber wir fühlen uns dort sehr gut aufgehoben!

Daniel: Zwischen beiden Alben lagen vier Jahre Pause. Warum hat es so lange gedauert?

Niclas: Vor allem durch den Labelwechsel. Wir wollten, dass das neue Album in gute Hände gerät, wollten aber auch eine Steigerung zum ersten Album. Das braucht Zeit!

Daniel: Wie seid ihr an die jetzige Tour mit Imperial State Electric gekommen? Und kanntet ihr die Band schon vorher?

Niclas: Wir kannten den Schlagzeuger, aber nur flüchtig. Beide Bands haben denselben Manager. Und als er Imperial State Electric fragte, ob sie uns mit auf Tour nehmen wollten, sagten sie zu.

Daniel: Wie sehen eure Zukunftspläne mit Factory Brains aus?

Niclas: Wir arbeiten bereits am dritten Album und hoffen, dass es nicht wieder vier Jahre dauern wird, bis es erscheint. Ich hoffe, dass es Ende 2017 oder Anfang 2018 draußen sein wird. Und wir wollen dann auch wieder in Deutschland touren!

factory brainsAndreas: Was macht ihr den neben der Musik mit der Band noch?

Niclas: Also ich persönlich arbeite gerade an einigen Klangcollagen für einen Soundtrack für einen kleinen Low Budget-Film. Außerdem haben wir alle auch noch einen geregelten Job, da man von Rock & Roll allein leider nicht leben kann.

Daniel: Alles klar, Niclas! Danke schön! Hast du noch ein Schlusswort?

Niclas: Na ja, wenn ihr jemals die Gelegenheit bekommen solltet, uns live zu sehen, dann tut es! Das ist mein Schlusswort: Geht raus und seht euch Factory Brains an! Das war kurz und schmerzlos. Danke schön!

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Autor: Daniel Müller