HOLY MARTYR - DARKNESS SHALL PREVAIL


Label:DRAGONHEART
Jahr:2017
Running Time:42:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Italiener schon fast nicht mehr auf dem Schirm gehabt, der Vorgänger "Invincible" stammt noch aus 2011, marschiert ein neues Album ein und es dauert gar nicht lange, bis man von "Darkness Shall Prevail" gefesselt wird. Es hat sich nicht viel verändert, die Truppe um Gründer und Gitarrist Ivano Spiga kreiert noch immer ernsten Underground Metal der liebenswürdigen und mitreißenden Art, als schüttelten sie das alles mit Leichtigkeit aus dem Ärmel. In Wahrheit mussten sie jedoch neben ihren regulären Jobs noch einen neuen Gitarristen und neuen Drummer einarbeiten, jedoch bleibt man bei den gewohnten Leisten. Eben dieser Opener "Numenor" vereinigt das alles und hat noch was unaufdringlich Hymnisches, an dem man nicht vorbei kommt. Schon das folgende "Heroic Deeds" an Trackposition drei beginnt mit zarteren Gitarren, an Position vier schon ein Intermezzo. Sehr eigenständig nicht nur die Songverteilung, sondern auch das Writing. Das macht Holy Martyr einfach aus und sollte unbedingt als Bewerbung für die vielen kleinen Festivals in unseren Breiten gesehen werden. Shouter Alessandro Mereu liefert einen klasse Job und wird mal von schaurig schönen Ohoho-Chören unterstützt, die intensiver melancholisch als bei alten Manowar kommen, ohne dabei vorm Endpathos zu knien. Dennoch hätten sie mit dem Coverartwork ein klein wenig mehr protzen können. Mit "Minas Morgul" dann noch einmal ein akustisches Intermezzo. Wenn damit jetzt Schluss ist, drücken wir nochmal ein Auge zu. Holy Martyr liefern definitiv keinen Heavy Metal von der Stange, wahren den traditionellen Anspruch und gehen ins Bein und in den Nacken, auch wenn sie sich mit diesem Konzept in der ausgeleierten Welt des J.R.R. Tolkien bewegen, wie schon zig ihrer Vorgänger. Die Italiener liefern ein sehr starkes Album ab, das abzüglich eines halben Punktes wegen beschriebener 'Schönheitsfehler' noch immer sehr gut ist. Die Zielgruppe weiß eh Bescheid, alle anderen sollten sich trauen. Nur Gutes verdient den Namen Heavy Metal!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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