AMERICAN HEAD CHARGE - TANGO UMBRELLA


Label:NAPALM
Jahr:2016
Running Time:53:40
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Sechser mit den beiden Gründungsmitgliedern Cameron Heacock an den Vocals und Chad Hanks am Bass stammt aus Minneapolis, Minnesota und wurde bereits 1996 aus der Taufe gehoben. Nach einem Split in 2009 entschied man sich 2011 weiter zu machen, kam allerdings erst 2016 mit dem vierten Studioalbum um die Ecke. Nach dem überbrachialen, fast schon corigen Opener "Let All The World Believe" kommt "Drowning Under Everything" schon merklich angepasster, ja anfangs mit gutem Groove und dann doch eher plätschernd mit nur noch wenigen Ausbrüchen, daher. "Perfectionist" wechselt zwischen brutalen Alternative und sanfteren Nu Metal Attitüden, kokettiert etwas im Grunge und wartet gar mit Duettgesängen der catchigeren Art auf. "Sacred" gibt sich dann auch ziemlich sanft mit sogar modernen Tasten und walkt ruhig und eher belanglos im Post Wave oder auch Goth Rock daher. "I Will Have My Day" haut dann wieder ziemlich drauf aber auch hier wieder dieser Wechsel zu den langsameren, irgendwie auch psychedelisch angehauchten Teilen, einer Mixture mit der ich in dieser Form, wie sie hier präsentiert, leider nicht viel anfangen kann. Auch die Pianoballade "A King Among Men" kommt nicht über eine durchschnittliche Kitschstory hinaus. Typisches Gehämmere in Fuck You-Manier mit Double Bass auf "Suffer Elegantly" macht sich zwar ganz gut, ging mir aber bestimmt schon tausendmal durch die Lauscher. Da sind mir die Industrial Gitarren auf "Antidote" schon lieber aber auch hier wieder der brachiale und sicher nicht unwiderstehliche Stilbruch in die sanfteren Gefilde. Merkwürdige Töne/Percussion zum Start von "Prolific Catastrophe", dann irgendwie schiefe und angesetzt galoppierende Industrial-Riffer und wieder diese Wave/Goth Ausflüge. "Down And Depraved" rotzt dann wieder ordentlich ab und mit dem elften Song, der da "When The Time Is Never Right" titelt, und erst etwa nach einer Minute mit schwarzen Gitarren loslegt, ist dann auch endlich Schluss. Sorry für alle Fans und Anhänger der Amerikaner aber ich kann mit der Klamotte so gar nichts anfangen. Es mag sein, dass dieser Balance zwischen Nu Metal, Alternative, Groove, Core und auch Goth was ganz besonderes innewohnt. Ich finde es leider nicht und die teils aggressiven, nahezu übergangslosen Rhythmus- und Stilwechsel sind vielleicht innovativ, mir kommt eher die Fragestellung, ob die Jungs denn in heutigen Zeit schon richtig angekommen sind oder immer noch in den letzten Jahrzehnten daher dümpeln.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht