Nebenprojekte machen vor allem dann Sinn, wenn sie sich komplett von ihren Hauptbands unterscheiden. Eines solcher Projekte sind Red Bible Black, eigentlich aus Italien, auch wenn Paolo, der Macher hinter diesem Projekt, der für Gitarre und Bass zuständig ist, seit 2016 von Emir Toğrul an Schlagzeug und Gesang unterstützt wird. Dieser ist ein in London lebender Türke, der mit seinem Soloprojekt Layla, welches bereits bei CROSSFIRE mit zwei Reviews und einem Interview vertreten ist, Ambient Black Metal spielt und welcher sogar als Künstler für dieses Artwork verantwortlich ist. Red Bible Black ist allerdings chaotischer Death-/Grind mit kurzen, schnellen Songs. Das Schlagzeug ist dieses Mal zwar nicht programmiert, klingt – vom Sound her – aber ähnlich maschinell. Das stört jedoch nicht, sondern unterstreicht nur die Kälte und Angepisstheit dieses Projektes, welches seit 2011 ein Demo, eine Split-CD und eine Compilation mit beiden Tonträgern veröffentlicht hat. Nun liegt diese EP mit sechs Songs auf Kassette vor. Der Sound ist dünn, die Musik kompromisslos und brutal. Der Gesang pendelt zwischen heiserem Schreien und rausgewürgten, kehligen Growls. Die Musik erinnert etwas an Necrophagia, Beherit und Profanatica, ist aber dennoch eigenständig mit seinen maschinell groovenden, klirrenden Drums. Seltsam und chaotisch, aber dennoch faszinierend, spielen Red Bible Black richtig kranken, eigenständigen Death Metal, der nichts für schwache Nerven ist! Für Underground-Puristen, die auf dünne, kalte Sounds stehen! 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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