DARK RITES - Durch das Internet ist so einiges möglich


Neben vielen Originalen und Downloads kommen auch immer wieder Anfragen von Bands über Facebook, ob wir nicht über sie schreiben wollen. Ich höre jedes Mal rein, und bei Gefallen sage ich zu. In diesem Fall war das auch bei Dark Rites so. Interessant ist, dass die drei hier beteiligten Musiker in drei verschiedenen Ländern proben und niemals gemeinsam proben, aber nur etwas mehr als ein halbes Jahr brauchten, bis das selbstbetitelte Debüt draußen war! Das konnte interessant werden; wurde es auch! Ich chattete mit Gitarrist, Bassist und Songwriter Wojtek Widuch, der trotz seines Namens aus England kommt.

logoDaniel: Hey Wojtek! Lass uns mal zunächst darüber reden, wie es zur Gründung von Dark Rites kam! Schließlich wohnt Ihr in drei verschiedenen Ländern auf zwei Kontinenten verteilt (England, USA und Shcweden)! Wie zur Hölle habt Ihr zusammen gefunden?   

Wojtek: Ja, unglaublich, oder? Haha! Aber so schwierig war das eigentlich gar nicht. Ich kenne Randy jetzt schon seit zwanzig Jahren, und wir haben schon Ende der Neunziger und um die Jahrtausendwende in zahlreichen Bands zusammen gespielt. Da war von klassischem Heavy Metal bis hin zu Death Metal alles dabei. Dann zog Randy in die USA und ich nach England. Daraufhin hatten wir für ein paar Jahre den Kontakt verloren. Anfang 2016 wollten wir aber wieder gemeinsam Musik machen. So kam der Stein ins Rollen. Wir suchten dann im Internet nach einem Sänger und stießen schließlich auf Oskar aus Schweden. Im einundzwanzigsten Jahrhundert ist durch das Internet so einiges möglich. Wir können alle Studio-Aufnahmen zu Hause erledigen, weil wir gutes Equipment haben. Das einzige Problem sind die verschiedenen Zeitzonen. Immer, wenn ich Musik Machen will, schläft Randy. Spaß beiseite: Wir schlafen nie, haha!

Daniel: Seht Ihr Euch durch die große Entfernung überhaupt al seine richtige Band? Oder sind Dark Rites nu rein Nebenprojekt für zwischendurch?  

Dark Rites sind zu 100 % eine richtige Band! Es wird niemals etwas zwischen uns stehen! Einige berühmte Musiker sagen, dass ihre Band gleichzeitig auch ihr Nebenprojekt ist, und das sehe ich genauso! Wir stecken all unsere Freizeit in Dark Rites, indem wir spielen, Songs schreiben, promoten und all das tun, was die Band nach vorne bringt. Das einzige, was wir noch auf die Reihe bekommen müssen, ist live zu spielen. Aber weißt Du, wir haben es sogar geschafft, ein Album aufzunehmen, rauszubringen und online zu stellen. Für uns ist also nichts unmöglich.

Daniel: Könnt Ihr überhaupt vernünftig proben? Oder schickt Ihr Euch immer nur MP3-Dateien hin und her? 

Wojtek: Wir können nicht im herkömmlichen Sinne proben, aber immer, wenn ich etwas fertig habe, schicke ich es direkt an Randy, so dass er sich es anhören, nachspielen und mir seine Meinung sagen kann. Wir kauen dann alles durch, und wenn wir uns mit allem einig sind, schicke ich die Songs an Oskar, damit er sich um die Texte und den Gesang kümmern kann. Wenn er alles aufgenommen hat, schickt er es zu mir zurück und mische und master alles. Das funktioniert tatsächlich, haha!   

Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?

Wojtek: Oh, das ist schwierig, sie alle aufzuzählen. Wir sind alle sehr offen für Musik. Wir mögen fast alle Metal-Bereiche. Randy ist ein großer Fan von Death Metal und klassischem Black Metal mit seinen wahnsinnigen, norwegischen Wurzeln. Daher kommt auch seine Vorliebe für Blastbeats. Er ist stark beeinflusst von Krzysztof Raczkowski von Vader. Ich persönlich höre viel Melodic Death Metal, New Wave Of British Heavy Metal und klassischen Thrash Metal; Slayer, Kreator, Testament und solche Sachen auch viel lieber als zum Beispiel Metallica. So langsam gewöhne ich mich auch an norwegischen Black Metal, aber ich muss sagen, dass ich den orthodoxen, moderneren Sound echt lieber mag. Oskar wiederum hört fast nur modernen Metal, Djent usw. Aber seine große Liebe sind Bands wie In Flames und Lamb Of God, was man bei letzteren auch vor allem an seinem Gesang hört.   

Daniel: Worum geht es in Euren Texten?

Wojtek: Wir sind alle der Meinung, dass Texte eine bestimmte Bedeutung haben sollten. Dabei ist es eigentlich egal, ob sie auf persönlichen Erfahrungen oder historische Fakten basieren. Auf unserem Album gibt es zum Beispiel interessante Texte über das Unglück am Djatlow-Pass in Russland im Jahr 1959 („Dyatlov“), die John Frum-Bewegung auf der Pazifik-Insel Tanna („John Frum“), den kalifornischen Serienmörder Edward Kemper („Murder Capital“) oder die Nordische Mythologie („Hall Of The Slain“). Wie Du siehst, verarbeiten wir also viele verschiedene Themen in unseren Texten. Da ist für jeden etwas dabei.

Daniel: Wie lange hat es den insgesamt gedauert, das komplette Album zu schreiben und aufzunehmen?

Wojtek: Also, wir haben im Mai 2016 angefangen und einigten uns einen Monat später mit Oskar darauf, dass das Album im Dezember fertig sein sollte. SlipTrack Records haben es dann am 23. Januar 2017 veröffentlicht. Es hat also insgesamt etwa acht Monate gedauert, bis das Album schließlich draußen war.    

Daniel: Wie seid Ihr an den Plattenvertrag mit SlipTrick Records gekommen?

Wojtek: Wir hatten eine ganze Reihe von kleinen bis mittelgroßen Plattenfirmen kontaktiert. Ein paar haben uns geantwortet. Wir waren allerdings mit den Bedingungen nicht einverstanden. Ich rede jetzt nicht über das Finanzielle, sondern darum, dass wir die Rechte an unseren Songs behalten wollten. SlipTrick Records hatten uns das beste Angebot gemacht. Wir können unsere Musik immer noch selbst promoten, was uns sehr wichtig war.   

Daniel: Spielt Ihr denn überhaupt live? Und gibt es bei Dark Rites ausschließlich Studio-Aufnahmen?

Wojtek: Im Moment nicht. Wir arbeiten gerade an unserem zweiten Album und suchen nach einer Lösung, mal live spielen zu können. Momentan handelt es sich bei Dark Rites aber erstmal um ein reines Studio-Projekt.  

dark ritesDaniel: Was steht in naher Zukunft so bei Euch an?

Wojtek: Wie gesagt, arbeiten wir gerade an unserem zweiten Album. Wir wollen zwölf Songs aufnehmen und sie werden wahrscheinlich melodischer ausfallen. Zur Zeit haben wir zwei Songs fertig: ein Cover einer sehr bekannten New Wave Of British Heavy Metal-Band und unseren Tribut an die Black Metal-Szene. Wir wollen für beide Songs auch Lyric Videos drehen, den man sich bei Youtube und überall im Internet anschauen kann. Wir hoffen, dass das neue Album etwa im Mai 2018 fertig sein wird. Ansonsten werden wir auch weiterhin ganz viel Promotion machen.  

Daniel: Na gut, Wojtek! Das Schlusswort gehört Dir!

Wojtek: Super! Vielen Dank für dieses Interview! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht! Wir möchten unseren Fans danken und allen anderen Leuten, die uns unterstützt haben! Ohne euch würde dass alles nicht funktionieren! Schaut auf unserem Youtube-Kanal rein (https://www.youtube.com/darkrites), auf unserer Facebook-Seite und in unserer Facebook-Gruppe, inder sich fast 6500 Leute befinden, die uns mögen und über unsere Musik reden. Ihr könnte aber auch per E-Mail mit uns Kontakt aufnehmen (darkrites.band@gmail.com). Wer unser Album bestellen möchte, kann das über Randy oder mich bei Facebook tun. Alles, was wir an den Verkäufen verdienen, wird garantiert in die nächste Platte gesteckt. Danke für eure Unterstützung! Bleibt auf dem Laufenden! Ave!  

https://www.facebook.com/darkritesband/



Autor: Daniel Müller