PERL - LUMINANCE


Label:APATHIA
Jahr:2017
Running Time:33:37
Kategorie: Neuerscheinung
 

Im November 2017 kommen die fränzösischen Perl in der Besetzung, Aline Boussaroque (Vocals, Guitars), Thibault Delafosse (Drums) und Bastien Venzac (Bass), wohnhaft in der Hauptstadt, mit einem Mini-Album um die Ecke. Den Infos nach ist das Trio im Post-Metal unterwegs und das wird einem nach einen zunächst warmen, ambienten Intro bei "Himalaya (Deval, Part I)" auch schnell klar, wenn die rauen, technisierten Gitarren das Blatt wenden. Nochmal ist Verschnaufen mit einer ganz lieblich, fast kindlich, sich artikulierenden Aline angesagt, ehe wieder sehr harte Klänge in Form harscher, bösartiger Shouts / Screams im Mix mit brettharten Riffs über den Hörer hereinbrechen. Auch "Ka" eröffnet sensitiv, mit fast blechern klingenden Sechssaitern, gefolgt von ganz warmen Saiten, einer ebenso behutsamen Französin am Mikro. Dann Ruhe, ein Flüstern, ganz viel Atmosphäre und nach hinten raus wieder alle Derbheit, unkontrolliert und fordernd. "Selene" gibt sich im tiefen, dunklen Post Rock und erinnert in seinen Arrangements an jüngere Therion, mit einer fast hymnenhaft trällernden Sängerin. Nach rund zweieinhalb Minuten umgeben uns aber wieder eher böse und melancholisch gehauchte Stimmen, mit entsprechend dröhnenden Klampfen. "L´Homme A L´Elephant Blanc (feat. FaustineBerardo)" packt uns mit dunklen Groovern und fast, im Chanson wandelnden Vocals, die im krassen Gegensatz zu den bissigen, bitterbösen und gleichsam weiblichen Krächzern ihrer Kontrahentin stehen. Atmosphärisch dichte Phasen und solierende Akustiksaiten, die im tollen Einklang mit dem französischen Gesang stehen, machen aber auch diese Nummer sehr interessant. Dass etwas über halbstündige Kleinopus schließt mit "Thoma Langma (Deval, Part II) und wie bereits zu Beginn, herrschen auch hier zunächst ambiente Tonfolgen vor, die sich stetig steigern und in postrockigen Riffern, mit mal dichten und eher dunklen Soundgewittern gipfeln. Perl rocken auf ihrem frischen Output "Luminance" nicht los, sondern wollen den Hörer auf ihre Reise mitnehmen, ihn mit viel Atmosphäre und wechselhaften Arrangements begeistern und vor allen für die französische Sprache in dem Genre gewinnen. Das gelingt ihnen in großen Teil ganz gut.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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