DIONISYAN - DELIRIUM AND MADNESS (CONCERTO GROSSO OPERA NO.2 IN G-MINOR)


Label:SLIPTRICK
Jahr:2017
Running Time:56:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Atmospheric Doom-/Metal-Band Dionisyan ist das Projekt des italienischen Multi-Instrumentalisten Tregor Malphas Russo, der sich hier allein um das gesamte Songwriting kümmert. Er ist Musiklehrer und Studiotechniker. Man könnte ihn auch von Bands und Projekten wie Sortilegium, Gates Of  Eden oder Leper Divine her kennen, wenn man ein bisschen in der Underground-Szene wühlt. Unter dem Namen Dionisyan erschien nun das dritte Album der Band. Zu ersten Mal auf einem ihrer Alben ist nun die Sängerin Silvia Balistrerimit an Bord. Die doomige, düstere Musik erinnert vor allem an My Dying Bride und die Norweger Funeral. Durch den Frauengesang bekommen Dionisyan aber ein völlig anderes Flair. Es klingt zum Teil operettenhaft, aber auch wieder anders als bei all den Symphonic Metal-Bands, die man so kennt. Diese Kombination klingt in dieser Form völlig eigenständig und abgefahren, aber auch schaurig schön; eine Grundstimmung, wie es sie in den Neunzigern häufig bei Gothic Metal-Bands gab. Wie es sich für Doom Metal gehört, sind die Songs mit jeweils fünf bis acht Minuten alle recht lang. Bei dem einminütigen mit einem Spinett beginnenden Instrumental „Praeludium, Toccata & Fugue in D Minor“ kommen auch klassische Elemente zum Vorschein. Ich persönlich stehe überhaupt nicht auf Operngesang und finde diesen auf dem Album auch am zwiespältigsten, die schwermütigen Lava-Riffs wissen an sich aber durchaus zu gefallen, auch wenn die Abwechslung bei fast einer Stunde Albumlänge natürlich ausbleibt. Fans von My Dying Bride, Funeral und späteren Therion sollte dieses Album allerdings gefallen, wenn man auf melancholische Monotonie kann.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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