VELVET VIPER - RESPICE FINEM


Label:GMR
Jahr:2018
Running Time:60:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lichtet den Anker, Leinen los und die Segel gesetzt! Ogaydez ist wieder bereit die Weltmeere zu erobern! Ich habe nicht mehr daran geglaubt aber jetzt siebenundzwanzig Jahre nach der letzten Velvet Viper Scheibe, ist die Tochter des fliegenden Holländers zurück aus der Twilight Zone und setzt die Thematik des Zed Yago Konzepts fort. Das es trotzdem Velvet Viper und nicht Zed Yago heißt, hat rechtliche Gründe, die hier zu erläutern müßig wäre. Für die Nicht-Lateiner unter uns, der etwas sperrige Album Titel bedeutet übersetzt so viel wie „Was immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende“. Aber was sich hier aus den Membranen drückt, lässt noch lange kein  Ende erkennen: schwere schleppende Grooves im klassischen Stil. Feinster Hard Rock um nicht zu sagen, Juttas ureigener Dramatic Metal Stil, immer wieder mit schnelleren Parts durchzogen. Unglaublich mitreißende Melodiebögen, filigrane Gitarrensoli, und natürlich massig Stellen zum Headbangen. Über allem ihre immer noch mächtige Stimme, die den Stücken einen unverkennbaren Stempel aufdrückt. Unglaublich, dass die Grande Dame des Metal im nächsten Jahr ihr fünfzigjähriges Bühnenjubiläum feiert. Alleine das Titelstück „Respice Finem“, sorgt schon für die wohlige Schauern.

Eine absolute Zed Yago Nummer die sich auch auf den ersten beiden Alben sehr gut gemacht hätte. Oder „Fraternize With Rats“, mit leichten Progressive-Sprenkeln, sowie „Dangerous“, mit New Wave Of British Heavy Metal Einflüssen, lassen einen die Zeit vergessen, als ob die Band nie weg war. Genial auch das leicht doomige „Stormy Birth“. Leider haben es einige ihrer musikalischen Mitstreiter nicht geschafft und Jutta ist eine der letzten Überlebenden dieser Zeit. Erst im Januar verstarb ihr langjähriger Drummer Claus Reinhold, besser bekannt als Bubi The Schmied. Und auch Gitarrist Roy Last, der das zweite Velvet Viper Album mit eingespielt hat, ist schon seit langem in der himmlischen Big Band engagiert.  Aber bleiben wir bei den Lebenden. Produziert wurde das Werk von keinem Geringeren als Kai Hansen, den der eine oder andere sicher noch von Helloween oder Gamma Ray kennt. Der Rest der Truppe setzt sich zusammen aus Holger Marx an der Gitarre, Fabian „Fab“ Ranft am Bass und Micha Fromm am Schlagzeug. Dreißig Jahre nach dem Debütalbum „From Over Yonder“, geht die Reise weiter, auf in unentdeckte Gewässer aber immer noch mit der gleichen stimmgewaltigen Walküre am Ruder. Ein Muss für alle Freunde des Dramatic Metal!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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