AURA NOIR - SAME


Label:INDIE RECORDINGS
Jahr:2018
Running Time:32:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aura Noir kenne ich schon seit ihrem geilen Debüt-Album „Black Thrash Attack“, welches 1996 erschien. Danach folgten bis heute fünf weitere. Der Albumtitel des Debüts ist aber bis heute Programm. Die Norweger verbinden Old School Black- und Thrash Metal in Reinkultur und klingen dabei immer wütend und dreckig. Immer? Die ersten Töne ihres quasi selbstbetitelten Albums („Noire“ ist die richtige, französische Schreibweise, beim Bandnamen fehlt aber das „e“ am Schluss) machen mich zunächst stutzig: Der Opener „Dark Lung Of The Storm“ beginnt ungewohnt melodisch. Aber Aura Noir wären nicht Aura Noir, wenn der Wutausbruch nicht bald folgen würde, und so steigert sich das Tempo später. Trotzdem klingt alles irgendwie sauberer als früher. Auch der zweite Track „Grave Dweller“ kommt mit seinem Dreiviertel-Takt etwas sperrig daher. Auch auf den folgenden Songs klingen die Norweger wie eine glatt polierte Version der alten Tage. Lediglich der völlig kranke, verkommene Gesang klingt so abgefuckt wie immer. „The Obscuration“ und „Cold Bone Grasp“ kommen aber in puncto Tempo und Rotzigkeit wieder an die alten Tage ran. Doch das Niveau wird nicht über die gesamte Spielzeit gehalten. Apropos Spielzeit: Durch das überflüssige, mit zwei Minuten viel zu lange „Outro“ kommt man gerade so mit Hängen und Würgen über eine halbe Stunde hinaus. Insgesamt klingen mir Aura Noir heute viel zu harmlos, und es sind zu viele Lückenfüller drauf. Sie kommen zwar ein bisschen aus ihrem puren Retro-Schema raus, aber so richtig zünden will das neue Album leider nicht. Ist okay, aber kein Reißer.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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