DIMMU BORGIR - EONIAN
Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 54:19 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bei den norwegischen Symphonic Black Metal-Urvätern Dimmu Borgir scheiden sich die Geister. Ein Großteil der Metal-Fans vergöttert sie. Aber vor allem die True Black Metal-Fraktion lehnt sie konsequent ab, da ihre Musik zu Keyboard-lastig und zu fett produziert ist. Aber ist das richtig? Ich habe ihren Werdegang lange nicht verfolgt, sah sie dann aber mit einem Orchester in Wacken live und war begeistert. Ein Live-Album mit Orchester, „Forces Of The Northern Night“, gab es dann im letzten Jahr. Aber schon bei den ersten Klängen des nunmehr zehnten Albums wird klar, dass die Band kontrovers bleiben wird. Das elektronische Intro klingt erstmal seltsam. Danach wird es aber wie gewohnt orchestral. Bereits 2012 starteten Dimmu Borgir mit den Aufnahmen dieses Albums. Nun ist dieses opulente Werk endlich fertig. Aber so richtig zünden will es nicht. Die orchestralen Arrangements sind zwar gut und auch der Operngesang sorgt für viel Atmosphäre. Aber unterm Strich bleiben Dimmu Borgir zu verschachtelt und verlaufen sich zu sehr in Details. Zudem haben sie sehr viele verträumte Gothic-Melodien verbraten, die den Druck und die Atmosphäre rausnehmen. Hin und wieder überraschen die Norweger mal mit einem brachialen Riff, einige Chöre klingen auch richtig fett, aber das Niveau wird nicht konsequent gehalten. Zudem ist das Album mit fast einer Stunde Spielzeit auch zu lang ausgefallen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Das ist schade, denn mit „Aetheric“ ist sogar ein richtig geiler Track dabei, der alles perfekt vereint, was Dimmu Borgir ausmacht: Blastbeats, rockiges Midtempo im Stil neuerer Satyricon, Chöre, Keyboardteppiche usw. Wenn alle Songs so klingen würden, wäre eine sehr hohe Note angebracht gewesen. So bleibt es unterm Strich so, dass nicht alle Momente des Albums zünden. Dennoch ist dieses vielseitige Werk natürlich musikalisch hochwertig. Solch ein komplexes Werk muss eine (Black Metal-) Band erstmal schreiben. Für Black Metal-Fans werden die Norweger ein zweischneidiges Schwert bleiben. Ihre Fans, vor allem die der letzten Jahre, werden aber begeistert sein.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller