MARDUK - VIKTORIA


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2018
Running Time:32:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die wohl bekannteste und dienstälteste schwedische Black Metal-Horde meldet sich zurück. 1990 gegründet, legen Marduk um Gitarrist und Morgan Håkansson, der heute das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied ist, bereits ihr vierzehntes Album vor. Kaum eine Black Metal-Band veröffentlicht so regelmäßig und konsequent neue Alben. Dabei haben sie ihre Fans wohl bis heute mit keinem einzigen Ton beleidigt. Auch 2018 bleiben sie ihren traditionellen Werten treu. Der Opener „Werwolf“ klingt zunächst überraschend erdig im Stil früher Bathory. Ab „June 44“ gibt es aber das  gewohnt schnelle und tighte Geballer mit schnellen Gitarrenläufen. Der keifende Gesang von Frontschwein (haha, geiles Wortspiel; hieß doch Marduks letztes Album so!) Mortuus, der seit 2004 dabei ist, klingt dabei völlig verkommen und abgefuckt. Marduk stehen auch 2018 für rasenden Old School Black Metal ohne Schnörkel. Aber im Gegensatz zu „Panzerdivision Marduk“ (1999), wo es über die gesamte Albumlänge nur Blastbeats ohne Taktwechsel gab, variieren sie hier mehr. Die Bathory-Einflüsse des Openers wurden ja bereits erwähnt. In „Tiger I“ geht es dagegen überraschend doomig zu. Durch die simple Effektivität fühle ich mich auch etwas an Carpathian Forest erinnert. Bei „Narva“ wird aber schon wieder der Knüppel ausgepackt. Das Album wird nie langweilig und kommt ohne Lückenfüller aus. Die Kurzweiligkeit basiert aber auch auf der kurzen Spielzeit des Albums, dauert es doch kaum länger als eine halbe Stunde. Das macht aber nichts und ist als positiv zu werten. Ich höre viel lieber ein geiles, kurzes Album zweimal hintereinander als ein langes, gequältes Album am Stück. Marduk bleiben sich treu und geben sich traditionell, ohne auf der Stelle zu treten oder gar zu langweilen. Das Album klingt über die gesamte Länge spannend und frisch. Horns up!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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