Rockfels 2018 auf der Loreley

St. Goarshausen, 21. bis 23. Juni 2018

Zum vierten Mal geht Mitte Juni dieses Jahres das Rockfels Open Air über die Bühne. Ich bin das zweite Mal dabei, kenne die Location aber bereits seit 2016, als Mister Blackmore mit seiner wiederauferstandenen Kapelle Rainbow hier gastierte. An der östlichen Rheinseite gelegen, gelangt man zu dem Gelände durch verschlungene Pfade durch das malerische St. Goarshausen und was den Besucher dann erwartet, verschlägt einem glatt den Atem. Ein fantastischer Blick auf die als Amphitheater konstruierte Bühne mit aufsteigenden, steinernen Sitzplätzen, so dass man wirklich von jeder Stelle einen hervorragenden Blick auf die Venue hat. Von der bühnennahen Terrasse des Gaststättenbereiches erblickt man bei einem kühlen Blonden die naturbelassen Rheinschlingen, diverse Burgen und die sagenumwobene Loreley.

Rockfels 2018 - 2

 

Gewohntermaßen wartet auch diesen Happening an allen drei Tagen mit echten Leckerbissen auf. Die deutschen Grave Digger mit altem True Metal und die aus dem Sauerland stammenden Orden Ogan mit modernem Powermetal dominieren den Donnerstag. Am Freitag heizen die übergroßen Accept und die amerikanischen Iced Earth ein und am Samstag gibt es italienischen, corpsepainted Metal / Alternativ Rock / Gothik Metal aus Italien mit Lacuna Coil und finnischen Bombastmetal mit Amorphis. An allen drei Tagen machen Cover-Bands, in Form von Motörhaze (Motörhead), Barock (AC/DC) und Stahlzeit (Rammstein) mit jeweilig bombastischen Bühnen- und Lightshows den Abschluss.

 

Donnerstag, den 21. Juni 2018 

Darkest Horizon - Rockfels 2018Mit heftigen Regenschauern verlasse ich das Münsterland und je weiter ich mich dem Mittelrhein nähere, umso freundlicher ist uns das Wetter gesinnt. Nach Einlass um 13:00 Uhr und noch etwas magerer Kulisse haben diesmal Darkest Horizon die Ehre den ersten Festivaltag zu eröffnen. Ich kannte die Jungs bislang nicht und recherchiere: Stilistisch dem dunklen, epischen Meldodic Death Metal zuzuordnen, gründete sich die Band 2009, kommt aus Dietzenbach und sind namentlich Aurelius Lie (Gesang), Daniel Baum (Gitarre), Jonas Heizel (Bass), Oliver Sattler (Gitarre), Christian Mühlbauer (Keyboard) und seit kurzem Vincent Bechthold (Schlagzeug), der aus zeitlichen Gründen Philipp Hammelmann ersetzt, der weiterhin als Ersatz zur Verfügung steht. Der letzte und noch aktuelle Longplayer heist "The Grand Continuum" und datiert aus 2014. Harte Gitarren, keyboardlastige Passagen, gepaart mit theatralischen Ansätzen, konform den Titeln, die sich um metaphysische Fragestellung in Zeit und Raum drehen und ein Ersatzsänger, der seine Sache mit ordentlich gutturalem Gesang mehr als gut gemacht, vertreiben den letzten Nieselregen, locken immer mehr Gäste nach vorne und bei der dritten Nummer, die auch als Musikvideo ausgekoppelt wurde, scheint wieder die Sonne. Fette Tasten, gespickt mit schwarzmetallischen Licks, heftig groovend und der growlartige Gesang machen zunehmend Spass und führen zu ersten Moshansätzen bei den dicht gedrängt am Zaun stehenden Fans. Ein feiner und vor allen Dingen sehr erfrischender Start.

 

The New Roses - Rockfels 2018The New Roses entern danach um knapp nach 15:00 Uhr die Stage. Für die Wiesbadener ist die Venue faktisch ein Heimspiel und wie gewohnt liefern sie saustark ab. Die Setlist mit dem Opener "Every Wildheart", "Forever Never Comes" und "Dancing On A Razorblade", über setzt mit "Ritt auf Messers Schneide / Razierklinge" ist nicht wirklich neu aber dem Shouter, der exakt mittig agiert, wie auf den Leib geschrieben. Eine roughe Voice, easy, locker und ein Sympathieträger vor dem Herrn und die Klampfe kann er auch noch bedienen. Was will man mehr. Zu seiner Linken Norman Bites am Sechssaiter, der sich wie gewohnt den Allerwertesten abspielt und zu seiner Rechten, der vermehrt in sich gekehrte aber immer super freundlich rüber kommende und in sich hinein grinsende Hardy am Tieftöner. Am Drumkit rundet Urban Berz mit knackigen Rhythmen das Quartett ab. Ein starkes Solo von Norman, natürlich ganz vorne auf dem verlängerten Laufsteg und dann gibt es das vollends abgefeierte "It's A Long Way". Oldschool-Fans kennen es schon, ich sehe den Vierer bereits das dritte Mal in diesem Jahr, wenn Timmy bei "One More For The Road" über die lange und tolle Zeit auf Tour siniert und die Jungs in paar Tagen mal eben 4000 km abreißen. Nochmal ordentlich Groove bei "Whiskey Nightmare" und mehr als treffend für alle Protagonisten vor und hinter der Bühne geht es mit "Thirsty" raus.

 

Grave Digger - Rockfels 2018Grave Digger aus Gladbeck gibt es bereits seit 1980 und sie gelten zusammen mit Accept, Helloween oder Running Wild, um nur einige zu nennen, als Teil der deutschem Metalspitze im True Metal, Heavy Metal oder Power Metal. Am Mikro Chris Boltendahl und am Langhals Flitzefinger Axel Ritt, der wie kein Zweiter den Typus des klassischen Heavy Metal Gitarristen charakterisiert. Haare bis zum Arsch, knallenge Hosen und sich riffend und bangend durch das Set schraubend, welches ganz klassisch daher kommt. Am Bass Jens Becker (ex-Running Wild), am Schlagzeug Stefan Arnold und am Keyboard, wie immer als Geist / Reaper verkleidet, Marcus Kniep. Hier ein paar Songs: "Healed By Metal", "Lawbreaker", "Witchhunter", "Ballad Of A Hangman", "Hallelujah", "Excalibur", als Übersong vom Album "Tunes Of War" dann "Rebellion (The Clans Are Marching)" und seit einer gefühlten Ewigkeit "Heavy Metal Breakdown" als kick off. Grave Digger liefern wie gewohnt saustark ab und haben alle Hände, Mitmachchöre und Jubelschreie auf ihrer Seite. Spätestens ist nun auch das Rund gut gefüllt.

 

Orden Ogan - Rockfels 2018Das hohe Level, was Grave Digger vorgelegt haben, gilt es nun für Orden Ogan zu halten, was die Arnsberger natürlich schaffen. Sänger und Gitarrist Sebastian „Seeb“ Levermann ist einziges, verbliebenes Gründungsmitglied der bereits 1996 aus der Taufe gehobenen Folk- und Power Metaller. Die Dekoration ist dabei ganz auf das letzte Album "Gunman" ausgelegt mit einem holzähnlichen Fortaufbau. Zu gitarrenlastigen und vermehrt instrumentalen Songanteilen gibt es dazu eine gute Show der vier Protagonisten. Bandtypisch ist ein mittig stehender Shouter / Saitenkünstler Seeb, während Tobias Kersting (Gitarre) und Niels Löffler (Bass) hinter ihm die Seiten wechselnd. Nach dem heroischen "Here At The End Of The World" gibt es ne Ansage vom Fronter bzgl. des Wohlfühlens des Publikums und dann "Gunman" mit einem Lamettaschuss aus der Kanone. Viel "hehehe" dann bei bei den sozialkritischen Tönen in der Textzeile "...all my children..." aus "Sorrow Is Your tale". Und wieder gehen alle Hände hoch wenn Orden Ogan "ihre Liebste zu Grabe tragen" bei "Fields Of Sorrow". Nach der Hymne "Come With Me To The Other Side" darf bei "Cold, Dead and Gone" zum Abschluss noch mal ordentlich gebangt werden.

 

Stick to your Guns - Rockfels 2018-2Die amerikanischen Stick To Your Guns aus Kalifornien kannte ich bislang noch nicht. Das Gastspiel des hardcorelastigen Fünfers währt allerdings auch kürzer, als angedacht, so selbige den Auftritt verfrüht abbrechen. Sieht man es positiv dann haben sich Jesse Barnett (Vocals), George Schmitz (Drums), Chris Rawson (Gitarre), Joshua James (Gitarre) und Andrew Rose (Bass) mit ihrer hoch energiegeladenen Show und teils meterhohen Sprüngen einfach total verausgabt. Ein Grund für den Abgang könnte allerdings auch die sich zusehends verschmalernde Fanschar sein. Ganz offensichtlich ist das Publikum den sehr harten Klängen nicht wirklich zugewandt. Das riesige und wirklich interessante Backdrop ist der Scheibe "True View" aus 2017 zu entnehmen und zeigt eine ältere Darstellung von Mutter Erde. 

 

Eskimo Callboy - Rockharz 2018 Eskimo Callboy ist eine in 2010 gegründete Metalcore / Transcore-Band aus Castrop Rauxel. Shouter ist Sebastian "Sushi" Biesler und weiterhin grölt noch Kevin Ratajczak mit, der unter anderem noch die Tasten bedienen kann. Vier Longplayer hat der Sechser bereits auf den Markt geschmissen, wobei die letzte Platte "The Scene", vertrieben über Century Media Records, von 2017 datiert. Mich verwundert zunächst, dass diese Band den Headlinerslot mit der besten Spielzeit ab 21:00 einnimmt, da hätte man eher Grave Digger erwartet. Was ich dann aber sehe, lässt mich nur noch mit offenen Mund stauen. Bombastische Bühnenaufbauten mit grellen Farben und eine fast hyperaktive Truppe, die sich einfach nur den Allwertesten abspielte. Man mag von dieser Mixture aus melodischem Core, Crossover, Ska, Rap und Elktrobeats im Partystyle denken was man will, meinen Geschmack trifft das auch nicht wirklich, alleine die Performance ist der Knaller. Dazu knallt, puffte und flammt es aus allen erdenklichen Löchern und Schloten. Die Lichttechnik liefert einen fantastischen Job ab und das sich zusehends verjüngende Publikum geht zusehends ab, hat Spaß bei vielen Moshpitattacken, dem einen oder anderen Circlepit und im Nachhinein höre ich sogar von einer kleinen "Wall Of Death".

 

Motörhaze - Rockfels 2018Motörhaze waren letzten Jahr schon dabei und beschließen den ersten Tag mit einer Menge geiler Covervarianten der Briten um den verstorbenen Lemmy Kilmister. Hans Haberkörn gibt den Rocker und ist mehr als nur eine Kopie des Helden sämtlicher Bikerclubs und Altrocker, die was auf sich halten. Das Backdrop ist riesig, zum wiederholten Mal liefert die Technik am heutigen Tag eine tolle Lightshow ab und, einer großen Band würdig, gibt es wieder viel Pyro. Die Songliste ist lang und umfasst unter anderem "Motörhead", " We Are The Roadcrew", "Capricorn", "The Hammer", "Killed By Death" und als Rausschmeißer "Ace Of Spades". Das kennt jeder, mag jeder und grölt deshalb auch jeder mit. "King Of Rock 'n ' Roll" ist ein eigener Song und natürlich eine Hommage an den damalig bekennenden Jacky-Cola-Verköster. Mit "Heroes", im Original von David Bowie, gibt es noch mal Retro. Damit geht der erste Tag mehr als gelungen und mit vielen positiven Eindrücken vorüber.

 

Freitag, den 22. Juni 2018 

Hartmann - Rockfels 2018 Weiter sonnig beginnt heute der zweite Tag mit einem fantastischen Line-Up und konsequenterweise steigenden Besucherzahlen, auch wenn es für Hartmann für einige noch etwas zu früh ist. Oliver Hartman ist einer der besten deutschen Gitarristen, Sänger und dazu noch ein exzellenter Produzent. Mit Sascha Paeth bildet er die phänomenale, sechssaitige Axtfront bei Tobias Sammet´s Avantasia. Zugegebenermaßen kenne auch ich ihn bislang nur von Avantasia und seiner Tätigkeit als Producer. Die Band Hartmann existiert schon seit 2004 und hat mit "Hands On The Wheel" aus diesem Jahr bereits ihr sechstes Studioalbum, übrigens unter Mithilfe von Crowdfunding, veröffentlicht. Die Band besteht neben Oliver aus Mario Reck an der zweiten Gitarre und Armin Donderer am Bass.Hartmann - Rockfels 2018 -2 Mit Markus Kullmann (Dezperadoz, Voodoo Circle, Glenn Hughes, Pink Cream 69) sitzt ein alter Bekannter hinter dem Kessel. Mit seinen Songs deckt Hartmann die gesamte Genrebreite des gut hörbaren, eingängigen Rock / Hardrock, will nicht sagen AOR, ab. Bon Jovi, Bryan Adams, Toto, Journey, Def Leppard aus den 90ern dürften bestens als Vergleiche herhalten, allerdings hört man auch den Einfluss von Avantasia. "Simple Man" wurde im Original mit Eric Martin von Mr. Big eingesungen. Der melodische Hard Rock / Heavy Rock mit ordentlich Groove, einer eingestreuten Powerballade, bei einer Nummer gespickt mit Mittelaltermucke vom Band, gesetzter Symphonik ala Avantasia und insbesondere die Rainbow-affine Nummer ergeben ein gut hörbares und durchweg abgefeiertes Potpourri.

 

Orphaned Land - Rockharz 2018Orphaned Land (übersetzt: verwaistes Land) ist fast sinnbildlich für die zerrüttete und von fast ständig von Bürgerkriegen betroffene Heimat der fünf Israelis zu verstehen. In ihren Texten behandeln sie die abrahamitischen Religionen Islam, Judentum und Christentum und komponieren einen kreativen Mix aus groovigem Powermetal, melodischem Death Metal, gewürzt mit vielen orientalischen Klängen und der sehr wandelbaren Stimme von Kobi Farhi mit einerseits cleanem aber auch gutturalem Gesang. Der Sänger ist mit einem langen, grauen Hemd gekleidet, trägt um den Hals ein talismannartiges Gehänge und sinniert nach "Birth" über die Wirren in seinem Land, wo jede Religion gegen die andere kämpft, hetzende Propaganda und Hirnwäsche zum Alltag gehören und insbesondere die Metalheads als böse Satanisten von allen verfolgt werden. Dabei wollen sie mit ihrer Musik nur alle zusammenbringen und Freude und Freunde schaffen, fernab jeglicher Politik und Religion. Brandender Applaus und hier da können sich die Fans die eine oder andere Träne nicht wirklich verdrücken. Musik wird dann auch gespielt und zwar gibt es zum Abschluss das hymnische und großartige "Norra & Orna". Orphaned Land sind tolle, durchweg sympathisch rüber kommende Musiker und glühende Verfechter für Frieden, Eintracht und Harmonie.

 

Freedom Call - Rockfels 2018Nach den nachdenklichen Worten von Kobi ist bei Freedom Call dannParty pur angesagt. Nach dem Ausstieg von Ramy Ali, der nun bei Serious Black die Stöcke schwingt, werden als Members der süddeutschen Metaller offiziell nur noch Chris Bay (Gesang, Gitarre), Ilker Ersin (Bass) und Lars Ratz (Gitarre) geführt. Seit gefühlt schon mindestens einem Jahr sitzt allerdings Kevin Kott (Masterplan / At Vance) hinter der Schießbude, der immer noch als Aushilfsdrummer geführt wird. Schon seit längerem ist Chris nur noch am Mikro und der Gitarre zu sehen und verzichtet auf jegliche, vormalig zu jeder Show gehörende Keyboardeinlagen, was den Songs durch die logische Gitarrenlastigkeit viel mehr Druck verleiht. Klassiker wie "Tears Of Babylon", "Freedom Call",  "Warrior" oder das abschließende "Land Of Light" bleiben mit ihren melodischen Hooklines und den einfach ins Ohr gehenden Refrains aber weiterhin Melodic Metal, ich will den Begriff Happy Metal einfach nicht benutzen, allererster Güte. Freedom Call - Rockfels 2018 -2Und in diese Hitdichte fügen sich auch nahtlos neuere Nummern wie "Hammer Of The Gods" oder der Titeltrack des letzten Albums aus 2016 "Master of Light" mit coolem "whoowhoo" ein. Wer die letzten Shows gesehen hat, kennt auch das narrative Intro von Chris zu "Metal Is For Everyone", in dem er über seine Plattenfirma, gute und schlechte Bands erzählt und schlussendlich erwähnt, dass der Band aus allen Ecken der Welt zig Videos, natürlich auch von hiesigen Fans, zugetragen wurden. Im Kontext des Sängers von Orphaned Land verbleibend propagiert auch er den Metal als Friedensbringen, der alle Fans der Welt vereint. Der Jubel ist auch ihm gewiss. Die Jungs versprühen durchweg gute Laune, haben beim Spielen richtig Spaß in den Backen und das überträgt sich nahtlos auf das durchweg abfeiernde Publikum.

 

Battle Beast - Rockfels 2018Eine Garant für eine abfeiernde Meute ist auch die finnische Sängerin Noora Louhimo und ihre Mannen von Battle Beast. Das letzte Album "Bringer Of Pain" datiert von Anfang 2017. Ich sah die unglaubliche Powerfrau schon einige Male, auch auf dieser Promotour, und weiß nun, was mich erwartet. Kraftvoller Power Metal mit eingängigsten Melodien, brettharten Riffern, einer Band, die mit Lust und Laune und vor allen Dingen ganz viel Spaß voll bei der Sache ist und einer Noora, die tanzt, springt, bangt, wie ein Derwisch über die Bühne wetzt und sich die Seele aus dem Leibe krakeelt. Mit dem knackigen "Straight to The Heart", gefolgt vom Titeltrack des letzten Albums "Bringer Of Pain" mit durchgehenden Drums und einer klasse Röhre geht es los. Battle Beast - Rockfels 2018-2Es folgen "Familiar Hell" und mit dem groovigen "Black Ninja" einer der stärksten Songs der Finnen. Nach dem balladesken "Lost In Wars" verkleidet sich Noora bei "Touch In The Night" als Hexe. "Bastard Sons Of Odin", "Out Of Control" und "King For A Day" komplettieren die Setlist. Nach Veröffentlichung der Fotos gab es einige hämische Kommentare bezüglich der etwas molligeren Shouterin. Zugegebenermaßen fand ich ihr Outfit als beinfreie Wallküre auch nicht ganz passend gewählt. Umso höher ist die Spritzigkeit, Power und schiere Begeisterung, die diese 29-jährige Sängerin bei ihrer Show auslöst, zu bewerten. Mich packt sie jedesmal aufs Neue. Da Battle Beast nicht an der offiziellen Signing-Lesson teilnahmen ist ihr desweiteren hoch anzurechnen, dass sie bereitwillig zig Autogramme am Absperrgitter gab und sich auf zig Selfies mit ihr einließ und damit absolute Fannähe beweist.

 

Kataklsym - Rockfels 2018 Mit der Brechstange und dem mit brutalsten aller Genre, nämlich Death Metal in der Oldschool-Variante, sprich mit weitestgehendem Verzicht auf melodische Spielerei durch Tasten geht es nun mit den franko-kanadischen Kataklysm aus Montreal / Quebec weiter. An diese Band haben ich eher schlechte Erinnerungen, so mir die heftige Double Bass bei meinem ersten Besuch auf dem Rockharz im Graben glatt den Garaus gemacht hat. Ich gebe zu, ich hatte damals kaum was gegessen und es war sehr warm. Nichtsdestrotrotz gab ich bereits beim zweiten Song im Fotograben den Löffel ab und meine Kollegen hatten ihre liebe Mühe und Not mit mir. Bereits seit Gründung in 1991 ist der vormalige Basser Maurizio Iacono dabei, ersetzte 1998 den vorherigen Shouter Sylvain Houde und schreit sich seitdem mit beißenden Growls die Seele aus dem Leib. Der Rest der Band agiert im Todesmetal munter mit, darf dabei keine gute Miene zum bösen Spiel machen und auch der Abgang muss stilecht, ohne Winken, geschweige denn einem versöhnlichen Abschlussfoto durchgezogen werden. Man will ja nicht mit den Weicheiern aus dem Heavy Metal oder gar dem Hard Rock auf eine Stufe gestellt werden. Die hartgesottenen Fans quittieren es mit lautem Mitgegröle, Gehopse, Moshpits, und literweise Bier, was entweder in den Schlunden verschwindet, Nebelschwaden in der Luft andeutet oder den einen oder anderen Mitstreiter befeuchtet.

 

Iced Earth -Rockfels 2018 - 2Wie auch die nachfolgenden Accept legen die amerikanischen Iced Earth einen fulminanten und einen der besten Auftritte hin, den ich jemals gesehen habe. Master und Saitenhexer Jon Schaffer, typisch mit schwarzem Bandana, Kutte und nietenbehaftetem Gitarrengut ausstaffiert, positioniert sich links und hält sich vornehm zurück, so dass Sänger Stu Block, nahezu die gesamte Show an sich reißen darf, was er mit exzellentem Posing und affengeiler Stimme, quittiert. Zu seiner Linken Luke Appleton am Bass und Jake Dreyer an der zweiten Gitarre, die sich ab und an zum Chefe gesellen. Jon Schaffer gründete 1994 Purgatory und gab der Band dann 1998 den Namen Iced Earth. Die Setlist eröffnet mit "Great Heathen Army", vom immer noch aktuellen Album "Incorruptible" aus 2017. Es folgen "Burning Times" und "Dystopia" und dann "Seven Headed Whore" mit einem kreischenden Stu. Selbiger ernennt den Laufsteg zu seinem absoluten Lieblingsplatz und kommt immer wieder nach ganz vorne, um den Fans so richtig einzuheizen. Die Stimmung ist bombastisch und jeder spürt, dass die Amerikaner heute richtig Bock haben. " Vengeance Is Mine", "Raven Wing", "Angels Holocaust", "The Hunter" und "Watching Over Me" sind ebenfalls Teil der etwas mehr als einstündigen Show.

 

Accept - Rockfels 2018 -1"The Rise Of Chaos" ist das vierte Album mit Sänger Mark Tornillo, der 2009 einstieg, und mit dem ersten Album "Blood Of The Nations" von 2010, Accept, wie ein Phoenix aus der Asche steigen ließ. Nach dem Release gab es ringsum feuchte Augen, da nun endlich, wieder eine richtige Metalscheibe ohne Kompromisse aus der deutschen Stahlschmiede entstand. Ich hörte das Dings damals rauf und runter und war einfach nur geflasht, weil ich genau darauf mehr als ein Jahrzehnt gewartet habe. Und Mark drückte auch den nicht weniger erfolgreichen Nachfolgern "Stalingrad" und Blind Rage" seinen Stempel auf. In diesem Release-Quartett fällt die neue Longrille zu den Vorgängern qualitativ etwas ab. An sich genügend Material, um einen metallischen Abend ausreichend zu füllen, zumal die alten Accept-Sachen, ja zur Genüge von UDO / DIRKSCHNEIDER dargeboten werden. Folgerichtig geht es auch mit dem knalligen "Die By The Sword" rein, gefolgt vom starken "Stalingrad" mit bereits hier einem ultrageilen Solo von Wolf Hoffmann. Es folgt der Klassiker "Restless and Wild" und weiter geht es mit "No Regrets", "Analog Man", "Final Journey" und "Shadow Soldiers" mit fetten Dampfkanonaden beim Refrain und dem Monstergroover "Princess of the Dawn", für mich immer noch einer der besten Metalsongs aller Zeiten. Accept - Rockfels 2018 -2Allen voran Leader Wolf Hoffmann posiert vom Feinsten, sticht seine Klampfe ins Publikum und drischt mal lächelnd und mal zähneknirschend auf die Seiten, was das Plec hergibt. Peter Baltes am Bass und der neue (seit 2015) Uwe Lulis an der zweiten Gitarre posen mit in Zweier-, Dreier- oder gar Vierposition, wenn der exzellente Shouter Mark Tornillo sich dazu gesellt. Habe ich schon die riesige Schießbude von Christopher Williams erwähnt? Es dampft ordentlich, wenn auch auf Pyros verzichtet wird und wieder macht die Lichttechnik einen sauguten Job. Weiter geht es mit den Klassikern "Midnight Mover" und "Up To The Limit", abgelöst vom neueren "Pandemic". Und wieder zurück in die glorreichen, ganz alten Zeiten mit dem rasend schnellen "Fast as a Shark". Natürlich bewegt sich bei "Metal Heart" jeder mit. Nach "Teutonic Terror" folgt dann der klassische Rauswurf mit "Balls to the Wall".

 

Barock - Rockfels 2018Wie am Donnerstag darf mit Barock aus Nürnberg wieder eine Coverband den Tag beschließen. Barock zählt dabei zu den besten europäischen Tríbute Bands der australischen  Riffrocker und fahren bei ihrer Show das volle Programm auf. Da darf die riesige Glocke für "Hells Bells" genauso wenig fehlen, wie die acht Kanonen zum Salut bei "For Those About To Rock". Eugen Torsch ist dabei dem Gitarrenhero Angus Young mit Schuluniform und "Duckwalk" täuschend ähnlich nachempfunden und auch Shouter Grant Foster hat eine Kehle wie Brian Johnson. Gibt es auch eine aufblasbare Puppe für "Whole Lotta Rosie"? "Thunderstruck", "High Voltage", "Back In Black", "Shoot To Thrill", "Shot Down In Flames", "T.N.T" und "Highway To Hell" gehören ebenfalls zum Repertoire und werden mit toller Performance, vielen Showeinlagen, mal wieder einer saugeilen Lightshow und Pyrogeballer ohne Ende effektvoll dargeboten. Wow, was für eine geiler Abschluss dieses megatollen zweiten Tages auf der Loreley.

 

 

Samstag, den 23. Juni 2018 

8Kids - Rockfels 2018Auf die Loreley kann man sich wettertechnisch weiterhin verlassen. Es bleibt sonnig und angenehm warm. Wieder stehen heute einige große Namen im Line-Up und vorne im Graben ist nun alles für die große Show von Stahlzeit vorbereitet, inklusive Absperrflatterband für uns Fotografen. Den Anfang machen 8Kids. Hört sich irgendwie wie New Kids On The Block an. Mal schauen, was das Trio so drauf hat. Die Band wurde 2013 von Jonas Jacob und Hans Koch gegründet; das Schlagzeug ist female besetzt mit Emma Mc Lellan. Es gibt eine frische, energiegeladene Show mit einem singenden Gitarrero, melodischen Zwischenteilen vom Band und recht thrashlastigen Vocals. Ich würde das mal als Alternative oder Crossover einstufen. In jedem Fall funzt es und bringt die Meute auf Trab. Ganz offensichtlich haben die Darmstädter ein Faible für die späteren Any Given Day, die mehrfach angepriesen werden. Die Texte sind durchweg in deutscher Sprache abgefasst und, weg vom Core / Metal, zelebriert die Band noch eine Ballade mit viel Herzschmerz. Der Sound ist ziemlich druckvoll. Dies überrascht so die Band, ähnlich wie zum Beispiel auch Powerwolf, auf einen Bass gänzlich verzichtet.

 

Diablo BLVD - Rockfels 2018Als nächstes sind Diablo Blvd an der Reihe. Bei Crossfire-Metal.de liegen Reviews von mir zum Album "Follow The Deadlights" und zum aktuellen Machwerk "Zero Hour" aus 2017 vor. Fronter und Shouter der aus Antwerpen in Belgien stammenden Truppe ist der ehemalige Stand-up-Comedian Alex Agnew. Der Fünfer hat sich dem härteren Rock / Metal mit ordentlich Wippfaktor, im Fachjargon dem Groove Metal verschrieben, und der kommt richtig gut an. Bei vermehrt melodischen Ansätzen und weicheren Stimmanteilen, ich glaube bei der sechsten Nummer, kommt mir sogar der Gedanke an Britrock / Britpop, nur ein weiteres Indiz dafür, wie abwechslungsreicher die Belgier in ihrem Songwriting agieren. Wahlweise in englischer oder in deutscher Sprache animiert Alex das Publikum, reißt den einen oder anderen Joke und kommt mehr als sympathisch rüber. Mit "Black Heart Bleed", begleitet mit vielen hohoho-Fanchören, will er die noch folgenden Bands mal richtig wecken ("This is a wake-up..."). Etwa alle zehn Minuten nippt Alex an seiner Wasserflasche, gurgelt und speit die Flüssigkeit fein verteilt wieder im hohem Bogen hinaus. Leider gelingt es mir nicht dieses Ereignis auf meine Speicherkarten zu bannen, so sehr ich mich auch mühe. Die Bühnenaufbauten sind gut gewählt mit einer Kombination der Anfangsbuchstaben in hohen Lettern in weiß auf blauem Hintergrund und dazu passenden Nebelschwaden.

 

Any Given Day - Rockfels 2018Any Given Day sind seit 2012 unterwegs und stammen aus dem Ruhrpott, genauer aus Gelsenkirchen. Stilistisch sind sie im Metalcore / Djent dabei, wobei der zuletzt genannte Begriff einen hart angeschlagenen, abgedämpften Akkord an der Gitarre beschreibt, der erstmalig von Meshuggah eingesetzt wurde. Bei den Schweden denkt man natürlich sofort an die komplexere Variante des Melodic Death & Thrash-Metal, den sogenannten Math Metal. Abseits der progressiven musikalischen Einflüsse stehen Any Given Day und der rausrotzende Shouter Dennis Diehl vor allen Dingen für Party, Stimmung und jegliche Arten der raueren Spielereien im Pit. Da wundert es nicht, dass sich die Massen zu diversen Moshpits, Circle Pits und sogar einer Wall Of Death zusammen rotten.

 

Gloryhammer - Rockfels 2018 Wie am Tage zuvor, ist nun mit den schweizerisch-englischen Powermetallern von Gloryhammer eine Band auf der Bühne, die vor allen Dingen für eines steht, nämlich Spaß, Fun und Heiterkeit. Hier nimmt sich keiner ernst und die all umspannenden Themen sind Bier, Bier, nochmals Bier und dazwischen die "Hoots". Christopher Bowes von der schottischen Pirate-Metal-Band Alestorm haben wir diese Powermetaller zu verdanken. Selbiger bedient übrigens im schwarzen Umhang die Tasten während seine verkleideten Mannen um den im spacigen Outfit gekleideten Sänger Thomas Winkler ", sprich "Angus McFive" eine Granate nach der anderen raushauen. Mit dem Titeltrack des letzten Albums "Rise Of The Chaos Wizard" startet die fulminante Show. Es folgen "Legend Of The Astral Hammer", natürlich mit dem spacigen Hammer, überreicht von einer attraktiven Blondine und dann "Goblin King Of The Darkstorm Galaxy". Zumindest wenn ich meinen Aufzeichnungen trauen kann, denn zu dieser Phase wurde ein Fan aus dem Publikum beauftragt, die Band mit Bier zu versorgen. Im Crowdsurfing macht sich selber auf den Weg zum nächsten Bierstand und schafft es tatsächlich das kühle Nass, mit tatkräftiger Unterstützung eines Fotografen, dem Fronter zu überreichen. So gestärkt, geht es weiter mit "Also Sprach Zarathustra", gefolgt von der der witzige und einfach nur Laune verbreitende Powergranate "The Hollywood Hootsman" mit natürlich entsprechenden Chören aus dem begeisterten Publikum.

 

Lacuna Coil - Rockfels 2018 Lacuna Coil ist ein italienischer, im Detail aus Mailand stammender Fünfer, der musikalisch im Alternative Metal oder Gothic Metal beheimatet ist und den zwei sich duellierende Stimmlagen kennzeichnen. Auf der einen Seite ist da die female Fronterin Christina Scabbia in der Stimmlage Alt und als Gegenpart werden die gutturalen Vocals von Andrea Ferro, der bereits seit Gründung der Band in 1994 dabei ist, abgeliefert. Ich sah Lacuna Coil das letzte Mal auf dem Rockharz Open Air in 2017, damals noch in weißen Anzügen, die an Insassen in einem Irrenhaus erinnern. Von dieser Maskerade ist eine corpsepainted Gitarren- und Rhythmusfront geblieben, während Andrea und Christina von jeglichen Malereien verschont sind. Andrea agiert in einem Mantel / dunklem Umhang und Christina als Diva mit einem Dracula-ähnlichen Umhang und Netzstrümpfen, wobei Gesicht und Knie wieder blutunterlaufen sind. Soweit die genretypische Einstufung und die auf der Bühne präsentierte Optik. Darüber hinaus können die Italiener mit einer höchst agilen Show, einer klasse Performance und sowohl derbmetallischen Elementen wie auch tollen Melodien in den Songs rundum überzeugen. Zum Ende überraschen die Italiener mit dem Depeche Mode - Cover "Silence".

 

Amorphis - Rockfels 2018 Amorphis, will sagen Shouter / Growler Tomi Joutsen und Saitenzauberer Esa Holopainen zusammen mit dem zweiten Gitarristen und ehemaligen Shouter Tomi Koivusaari, wohl die zentralen Figuren der finnischen Formation, sah ich zuletzt in 2017 als Vorgruppe von Volbeat in Mönchengladbach. Der Aufstieg der Finnen in den Rockolymp setzte etwa 2009 mit "Skyforger" ein. In 2018 sind die Jungs mit "Queen Of Time" auf Promotour. Ich zitiere hier mal Auszüge des Reviews zum neuen Album aus Crossfire-Metal.de: "...Klug, ideenreich und gekonnt wurden neue Finessen wie zum Beispiel stilfremde Musikinstrumente eingestreut. Orchestrale, folkloristische und orientalische Parts stehen hier genauso breit gefächert auf dem Präsentierteller wie der altbewährte Wechselgesang und die treffsicheren Melodien, für welche die Band seit Ewigkeiten bekannt ist. Das bewährte klassische Gerüst steht demnach unverändert und bekam lediglich einen frischen Anstrich verpasst...". Meines Erachtens eine mehr als treffende Beschreibung. Musikalisch und soundtechnisch gibt es an Amorphis heute auch gar nichts auszusetzen. Wie es allerdings die Finnen auf der Bühne präsentieren, grenzt schon an Frechheit, Überheblichkeit, will sagen Amorphis liefern eine blutleere, völlig uninspirierte Show ab, die neben anerkennenden Klatschern für die tollen Songs insbesondere auch Unverständnis und Kopfschütteln erzeugen. Ein Besucher fragt mich, ob ich denn nur fotografiere oder auch einen Bericht schreibe und wollte unbedingt mit entsprechenden Hinweisen auf seine Enttäuschung fotografiert werden. Nicht nur aus Gründen der DSGVO habe ich hier von einem Bild Abstand genommen.

 

Guano Apes - Rockfels 2018Schande über mein Haupt. Aber ich habe Guano Apes tatsächlich noch nie live gesehen, geschweige denn mich mit ihrer Musik auseinander gesetzt. Nach dem heutigen Auftritt kann ich nur sagen: Ziemlich dämlich. Die Band wurde 1994 in Göttingen durch den Gitarristen Henning Rümenapp, den Basser Stefan Ude und den Schlagzeuger Dennis Poschwatta gegründet. Ein Jahr später stieß Sängerin Sandra Nasic hinzu. Jeder kennt "Open Your Eyes", den Titeltrack ihres Debütalbums "Proud Like A God" von 1997. Danach ging der Hype um diese Band los. Mit "Lords Of The Boards" und "Rain" folgten weitere Auskopplungen. Später wagte man sich an das Alphaville-Cover "Big In Japan" ran. Stilistisch gibt sich das Quartett sehr vielfältig. Die heutige Songauswahl, die nach Aussage der super sympathisch rüber kommenden Sängerin, einen Mix aus alten und bekannten Nummern darstellt, ist irgendwo zwischen Alternative Rock, Alternative Metal, Nu Metal, Punk Rock, Funk Metal und mitnehmendem Pop anzusiedeln und zeigt viele Elemente aus dem Ska und dem Rap. Sie, richtig hübsch und mit knackiger Figur, zeigt sich bewusst lässig und unangepasst im Schlabberlook und mit Kappe, interagiert mit dem Publikum, der Band und macht hier und da einige obszöne Gesten, die das Kopfkino zum Rotieren bringen. Vor allen Dingen spielen sich Guano Apes sprichwörtlich den Arsch ab und machen aus ihrer Freude, endlich mal  auf der legendären Loreley zu agieren, keinen Hehl. Die Lightshow ist mal wieder perfekt auf diese energiegeladene Performance abgestimmt. Aber dass die Jungs die ganze Zeit über einen brillanten Job machen ist ja schon hinlänglich bekannt.

 

Stahlzeit - Rockfels 2018Stahlzeit, neben Völkerball eine der bekanntesten Rammstein-Cover-Bands, übrigens ist Rene Anlauf, Sänger von Völkerball und Heldmaschine im Publikum dabei, haben die Ehre das diesjährige Rockfels zu beschließen. Namentlich sind Stahlzeit Helfried "Heli" Reißenweber am Mikro, die Brüder Matthias und Mike Sitzmann an den Gitarren, Bora Öksüz am Bass, Thomas Buchberger-Voigt am Schlagzeug und Ron Huber am Keyboard. Ein Blick auf die Setlist verspricht jede Menge Klassiker der NDH-Legende aus Berlin mit dem rollenden "R" und vor allen Dingen viel, veil Pyro. Eigentlich gibt es keine Nummer, wo nicht irgendwo rumgepufft oder gezündelt wird. Die Showelemente ähneln denen von Völkerball, wobei Stahlmann noch mehr auf Feuerstöße und Effekte setzen. So schlägt Heli gleich zu Beginn ein funkensprühendes Rad, die Gitarristen posieren mit flammenden Oberarmen in Front und auch Ron Huber wird im Kessel von meterlangen Flammenstößen so richtig durchgegrillt. Zu den groovigen Nummern mit wunderbar mitgrölbaren Textteilen bewegt sich alles, was zwei Beine und Arme hat und macht aus der Loreley eine Partymeile, die selbst dem hellen Mond ein Lächeln abringt. 

 

Mit einem tollem und gut gemixtem Line-Up, auch wenn der Core / Thrash diesmal etwas zu viel war, einer überidyllischen Location, über drei Tage tollem Wetter und mit einem unglaublich friedfertigen und lockerem Publikum kann das Rockfels erneut mehr als begeistern. Weitere Pluspunkte sind eine fleißige und hilfsbereite Security und ein guter Mix an Fastfood-Verpflegungen bei allerdings etwas überteuerten Getränkepreisen. 

Rockfels - see you next year and hands up!



Autor: Andreas Gey - Pics: Andreas Gey