Dieser Re-Release lohnt sich mal! Ich wollte mir immer schon mal die LP auf der Metalbörse besorgen. Irgendwie kam ich da aber nie zu. Nun gibt es eine günstige CD, und diese enthält gleich noch fünf Bonusstücke. Stranger aus Bayern (nicht die gleichnamigen Holländer, die zeitgleich aktiv und in Deutschland auf diversen Billig-Samplern Anfang der Neunziger wie „Killer“ oder „Metal Battle - Supergroups“ oder „Hard ´N Heavy - The Best“ vertreten waren!) existierten von 1984 bis 1989 und veröffentlichten in dieser Zeit nur zwei Alben. Das erste, „The Bell“, um das es hier geht, wird heute im Nachhinein vom Underground gefeiert, das zweite Werk, „Pretty Angels“ aus dem Jahr 1989 dagegen überhaupt nicht. Es war zwar nicht schlecht, enthielt aber nur seichteren Melodic Hard Rock, der niemals an die Klasse des Debüts anknüpfen konnte. Hier auf dem Debüt war noch alles gut! Treibender, stampfender Heavy Metal, wie er in Deutschland zu der Zeit typisch war, stand auf ihren Fahnen. Die sägenden Riffs, das pumpende Schlagzeug und der kraftvolle, melodische Gesang waren eigentlich viel zu gut, um in der Versenkung zu verschwinden. Ihnen ging es ähnlich wie Gravestone, Ninja, Cacumen, Stormwitch, Noisehunter, Faithful Breath oder Cutty Sark, deren Fans auch auf Stranger voll abgehen dürften. Neben den neun regulären Tracks der Original-LP ist hier noch ein Fünf-Track-Demo unbekannten Ursprungs als Bonus angefügt, wobei „Wheels“, „Bright Frog“ und „BrokenHarmonies“ auf der LP waren, „Warrior“ und „Paradise“ aber dagegen nicht, was diese CD zu einem schönen Sammlerstück für Komplettisten macht. Ob das zweite Album auch noch nachgelegt wird, ist mir nicht bekannt, aber im Nachhinein hätte auch das Zweitwerk heute mehr Anerkennung verdient.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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