Ein selbstbetiteltes Album ist immer etwas irreführend, denn „Jungle Rot“ ist bereits das neunte Album dieser 1992 gegründeten Death Metal-Band aus den USA, aber auch ihr ausgereiftestes und bestes. Wo Jungle Rot draufsteht, ist halt auch Jungle Rot drin. Sie bestechen gar nicht mal so mit hoher Geschwindigkeit, sondern eher mit Headbanger-tauglichem Midtempo und Doublebass. Dabei klingt der Gesang richtig schön wütend. Haben mich die Frühwerke noch an Six Feet Under erinnert und schnell gelangweilt, sind sie nun zu richtig guten Songschreibern mutiert. Die schleppenden Dampfwalzen-Riffs erinnern nicht selten an Bolt-Thrower, Memoriam oder Obituary. Das punkig runtergerotzte „Delusional Denial“ erinnert dagegen überraschenderweise sehr an Master. Die Songs sind ziemlich abwechslungsreich. Hier passiert eine ganze Menge. Trotzdem treten Jungle Rot auch ohne Blastbeats gehörig Arsch! Hier steckt eine ganze Menge Wut, aber auch viel Spielfreude drin. Die wilden Soli klingen fast schon virtuos, ohne dabei zu nerven. Hier wird ein ordentliches Old School-Brett gefahren, das richtig Bock macht; alles bei fetter, passender Produktion. Genau das Richtige, für Old School Death Metal-Fans, die eben nicht mehr so viel Bock auf die ganzen Schweden-Kopisten haben.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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