1999 befanden sich Paradise Lost an ihrem musikalischen Tiefpunkt und veröffentlichten ihr poppigstes und schwächstes Album „Host”, welches als billiger Depeche Mode-Abklatsch in die Musikgeschichte einging. Auch wenn Leadgitarrist Greg Mackintosh „Believe In Nothing“ heute als das schwächste und uninspirierteste Album von Paradise Lost bezeichnet, ging es ab hier wieder steil aufwärts. Ich weiß noch, dass ich das Album wochenlang gehört habe, als es auf den Markt kam. Die Gitarren waren endlich wieder im Vordergrund, auch wenn die Grundstimmung immer noch melancholisch war und ganz dezent immer mal wieder Elektro-Effekte mit in die Musik eingeflochten wurden. Selbst die etwas punkige Single „Mouth“ konnte überzeugen. Die Chöre in „Fader“ klangen stimmungsvoll. Besonders geil ist jedoch der klare, emotionale Gesang von Frontmann Nick Holmes über die gesamte Albumlänge. Obwohl es auf den beiden bereits genannten Single-Auskopplungen auch unveröffentlichte Bonustracks gab, wurde diese neue Version bei den zwölf regulären Tracks belassen, was Sammler wohl nicht gerade dazu animiert, sich dieses Album noch einmal zuzulegen. Jedoch wurde das ursprüngliche Bienen-Cover gegen ein schlichteres Schwarz-Weiß-Cover ausgetauscht. Diejenigen, die „Believe In Nothing“ bislang immer boykottiert (oder vielleicht auch vergessen) haben, sollten sich jetzt aber einen Ruck geben und dem Album eine Chance geben, denn es ist in meinen Augen das unterbewertetste aller Paradise Lost-Alben!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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