MAGNUM, REDS' COOL

Bochum, Zeche, 18.11.2018

Mit "Lost On The Road To Eternity", erschien im Januar dieses Jahres, das sage und schreibe, zweiundzwanzigste Studioalbum der Hardrocker um Bob Catley und Tony Clarkin. Im Mai 2016, zum Release des zwanzigsten Studioalbum "Escape From The Shadow Garden", sah ich die Briten das letzte Mal und, wie damals, sind die russischen Reds´ Cool als Support dabei. Gibt es sonst noch etwas Neues von der Front zu berichten? Ja, ehe ich es vergesse. Im Dezember 2016 stieg der ehemalige Keyboarder Mark Stanway aus und wurde durch Rick Benton ersetzt. Die Zeche ist heute richtig gut besucht, ja fast ausverkauft und dabei ganz bunt gemischt. Vor allen Dingen sind heute ganz viele Niederländer am Start. Das hat einen einfachen Grund. Die letzten Gigs des Fünfers datieren auf den 7. Oktober 2018 in Belgien und davor war man am 10. Mai 2018 in Paris. Nun gibt es nur eine ganz kleine Stippvisite mit drei Konzerten in Deutschland und schwupps ist man wieder runter vom Kontinent und in Schottland unterwegs. Unsere Nachbarländer gehen damit allesamt leer aus.

 

Redscool - live -2018Um genau 20:00 Uhr eröffnet das Quintett Red´s Cool aus St. Petersburg, den heutigen Reigen. Sänger der Russen ist Slava Spark, der eine gute, leicht rauchige Röhre hat, die zum Beispiel an einen Bryan Adams erinnert. Ich sah die Jungs das letzte Mal beim Rocks-Festival, in der Turbinenhalle in Oberhausen, im Juli diesen Jahres. Da hatte Slava noch eine richtige Matte. Jetzt trägt er Die Haare "gesittet" kürzer. Weitere Members sind: Sergey Fedotov (Gitarre), Lu Smirnov (Gitarre), Dmitry Pronin (Bass) und Andrey Kruglov (Schlagzeug). Die ersten drei Stücke vermitteln umgehend ein Gefühl, vom melodischen Hardrock der ausgehenden 80er-Jahre. Das ist vergleichbar mit Whitesnake oder auch Gotthard, also ein durchgehend grooviger Hardrock, mit einem leichten Bluestouch. Der vierte Song geht ziemlich psychedelisch rein. Er ist schleppend, ja leicht tragend. Der Rock wird durch die Bank weg gut abgefeiert. Am Licht, dem Sound und den Bühnenaktionen, gibt es auch gar nichts zu rütteln. Man merkt es der Truppe an, dass sie richtig Spaß an den groovigen Stampfern haben und ein um das andere Mal, gibt es ein tolles Solo vom Sergey am Sechssaiter. Beim letzten, dem neunten Track, geht es mit einem Solo am Kit los, gefolgt von sehr hymnischen, hoch melodischen Tunes.

 

Magnum - 2018 -2Nachdem Harry James am rechtsseitigen, thronenden Drumkit und der neue Rick Benton, der übrigens mit seinen langen grauen, glatten Haaren nebst Brille und gedresst in Jeans, wie der typischer Rocker der 70er-Jahre ausschaut, gleichsam am erhobenen Keyboard, auf der linken Seite, ihre Plätze eingenommen haben, beginnt pünktlich um 21:15 Uhr, der Auftritt von Magnum. Die Briten eröffnen mit "Wild Swan", einem Klassiker vom "Wings Of Heaven" - Album und umgehend ist die Hölle los. Die Fans klatschen, jubeln und der alternde, gesanglich allerdings immer noch brillierende Bob, badet in den Chören und genießt es ganz offensichtlich, immer noch da vorne zu stehen. Er geht auf die Fans zu, wirbelt und turnt herum und hat sichtlich richtig Spaß und Laune. "Sacred Blood "Divine" Lies", ist der Titeltrack vom Vorgängeralbum. Als dritten Titel gibt es das neue "Lost On The Road To Eternity", das natürlich schon jeder kennt. Mister Catley schwingt dazu die Schellen. Nach "Crazy Old Mothers", mit schönen Klaviertasten, geht es mit "Your Dreams Won´t Die", sehr stimmungsvoll aber auch ein kleines bisschen kitschig weiter. Bei "Peaches And Cream", könnte die Orgel bei Uriah Heep angelehnt sein. Kein Halten gibt es dann bei "How Far Jerusalem", gespickt mit einem toughen Solo vom Basser Al Barrow. Neben dem Sänger Bob ist der Basser Al, der eigentliche Aktivposten, der hin und her rennt, seine Faxen macht und auch den Keyboarder aktiv in das Geschehen einbezieht. Während dessen brilliert Tony Clarkin an seiner, weißen, mit einer Rose gespickten Gitarre, zeigt aber nur einen ganz geringen Aktionsradius. Fast nahtlos schließt sich dann "Les Morts Dansant" an und auch beim rockigen und flotten "All England´s Eyes", wird ganz tief in der Schatzgrube gestöbert. "Vigilante" und "Don´t Wake The Lion", mit dem allseits mit gegrölten Refrain "Too Old To Die Young", schließen die reguläre Setlist ab. In der Zugabe dann nochmal zwei große Klassiker, nämlich "The Spirit" und "Sacred Hour". Magnum machen weiterhin richtig Laune und können ihre Fans auch nach zig Jahren "on the road" noch begeistern.

 



Autor: Andreas Gey - Pics: Andreas Gey