ALLY THE FIDDLE - UP


Label:GENTLE ART OF MUSIC
Jahr:2018
Running Time:63:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ally The Fiddle wurde 2008 als Soloprojekt der Geigerin Ally Storch gegründet. Die Idee war es, die Schönheit einer Geige mit der Kraft des Metals und progressivem Rock zu fusionieren. Nebenbei fiedelt Frau Storch auch noch bei einer Truppe namens Subway To Sally, die Liebhabern von Mittelalter-Kapellen geläufig sein sollte. Zusätzlich zu den Stammmusikern dieses Projektes, fanden sich noch illustre Gäste wie Alf Ator und Sebastian Baur (Knorkator) am Mikrofon, Benni Cellini (Letzte Instanz) am Cello, Jen Majura (Evanescence) an der elektrischen Gitarre, Marco Minnemann (Aristocats) am Schlagzeug und Felix Wiegand (Dick Brave And The Backbeats) am Kontrabass, zur Vervollständigung dieses Opus ein. Im Gegensatz zu früheren Werken singt Ally nun auch zu ihren Songs. Das klingt ganz nett aber hier bedarf es noch etwas mehr Fundament um ihre Stimme als Alleinstellungsmerkmal herauszukristallisieren.

Auch die Produktion ist in meine Augen etwas saft- und kraftlos ausgefallen. Hier würde ich mir deutlich mehr Dynamik wünschen. Gerade bei dem Einsatz eines klassischen Instrumentes wie der Violine, braucht es den nötigen Druck, um die Saitentöne gefühlvoll aus dem Klangteppich zu sezieren. Rein musikalisch gesehen ist Ally eine recht abwechslungsreiche Scheibe gelungen, die jedoch alles andere als leicht verdaulich ist. Stellenweise gibt es sehr viel Frickelei, dann aber wieder, Stücke mit deutlichem Ohrwurmcharakter. Das wirkt sich nicht immer unbedingt positiv auf den Durchhörfaktor aus. Mir persönlich gefällt jedoch der Verzicht auf elektronische Spielereien und das größtenteils intuitive Spiel aus dem Bauch heraus. Kein klinisch perfektioniertes Gefiedel, wie zum Beispiel das einer Vanessa Mae. Nichts gegen das Können der Asiatin, aber sie klingt mir einfach zu steril. Es gibt hier viele gute Ideen, letztendlich fehlt mir ein wenig der rote Faden oder die klare Linie des Gesamtwerkes.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


zurück zur Übersicht