HELL´S GUARDIAN - Wir sind mehr von Bands als von Soundtracks beeinflusst


Wenn Metal-Bands orchestral und bombastisch werden, klingen sie schnell überladen oder verfallen in Kitsch. Aber es gibt auch Bands, die den Dreh raus haben. Dazu gehören auch Hell´s Guardian aus Italien, die es sogar schaffen, mir zu gefallen, auch wenn ich mit einigen ihrer offensichtlichen musikalischen Vorbildern rein gar nichts anfangen kann. Die Mischung macht´s! Sie klingen einheitlich und homogen, erinnern an Soundtracks richtig geiler Filme und strotzen dennoch vor kompromissloser Brutalität. Rhythmusgitarrist Freddie Formis stellte sich geduldig meinen Fragen.

logoDaniel: Hi Freddie! Bitte erzähl uns doch zunächst von den Anfängen von Hell´s Guardian! Wann und wie kam der Stein ins Rollen?  

Freddie: Hi Daniel! Wir sind eine Epic Melodic Death Metal-Band aus Berzo, einer kleinen Stadt in der Provinz Brescia, in Italien. Wir starteten zunächst als Cover-Band, was meine Idee war, gemeinsam mit meinem Bruder Dylan am Schlagzeug. Später kamen dann Cesare an Rhythmus-Gitarre und Growlgesang und Pietro am Bass dazu, und die Band nahm endlich Formen an. Nach dem ersten Auftritt und dank dem Einfluss einiger skandinavischen Melodic Death Metal-Bands nahmen wir dann unser erstes Demo auf. 

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Freddie: Nein, Hell’s Guardian ist unsere erste und einzige Band.  

Daniel: Welche Bands uns Soundtracks haben Eure Musik den am meisten geprägt?

Freddie: Was Bands angeht, hauptsächlich Amorphis, Insomnium, Amon Amarth und andere Melodic Death Metal-Bands, von den Soundtracks vor allem „Der Herr Der Ringe”, „Gladiator”, „Interstellar” und „Fluch Der Karibik”, aber auch Filmmusik von vielen anderen Filmen. Wir sind aber mehr von Bands als von Soundtracks beeinflusst.  

Daniel: Wovon handeln Eure Texte, und wovon sind sie inspiriert? Gibt es eine bestimmte Kernaussage, die Ihr damit vermitteln wollt?

Freddie: Unsere Texte basieren auf wahren Begebenheiten, die die emotionale und psychologische Seite betreffen. Sie beschäftigen sich mit den unsichtbaren, aber konkreten Welten, die tief in unserem Inneren entstehen. Es gibt keine wirkliche Kernaussage. Es ist jedem selbst überlassen, die Texte für sich selbst zu interpretieren.   

Daniel: Eure Musik ist ziemlich abwechslungsreich und komplex. Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?  

Freddie: Wir haben im Sommer 2016 angefangen, die Songs für „As Above, So Below" zu schreiben und wurden im Dezember 2017 mit den Aufnahmen fertig. Damit waren wir einen Monat beschäftigt.    

hell´s guardianDaniel: Wie habt Ihr den die ganzen Orchester-Parts geschrieben: am Keyboard oder mit einem richtigen Orchester? Wie seid Ihr an die Sache herangegangen?   

Freddie: Die Orchester-Parts wurden von Samuele Faulisi von der Band Atlas Pain geschrieben, nachdem wir ihm von unseren Ideen erzählten, die uns vorschwebten. Es wäre viel zu schwierig gewesen, das nötige Budget für ein richtiges Orchester aufzutreiben.

Daniel: Wo habt Ihr „As Above, So Below” aufgenommen?

Freddie: „As Above, So Below” wurde im Media Factory Studio mit Fabrizio Romani aufgenommen, während Michele Guaitoli vom The Groove Factory Studio für den Mix und das Mastering zuständig war.

Daniel: Das wollte ich als nächstes fragen: Wie seid Ihr mit den beiden in Kontakt gekommen? Hattet Ihr zuvor schon andere Produktionen von ihnen gehört? 

Freddie: Fabrizio Romani ist seit vielen Jahren ein guter Freund von uns hatte bereits zuvor auf unserem Debüt „Follow Your Fate” und der EP „Ex Adversis Resurgo” mit uns zusammengearbeitet. Michele Guaitoli lernten wir durch Marco Pastorino von der Band Temperance kennen. Er war gerade verfügbar und hat professionell gearbeitet.  

Daniel: Ich habe gelesen, dass Ihr einige Gastmusiker auf dem neuen Album habt. Die meisten sagen mir jedoch nichts. Bring mal ein bisschen Licht ins Dunkel!   

Freddie: Auf diesem Album haben wir sowohl nationale als auch internationale Gäste. Adrienne Cowan ist die Sängerin von Seven Spiers und ist auf „My Guide, My Hunger" zu hören. Dort half uns Marco Pastorino auch mit den Chören aus. Ark Nattlig Ulv, der Sänger von Ulvedharr, liefert sich ein Duett mit Cesare in „Colorful Dreams" mit seinen kraftvollen Schreien und Growls. Bei „Crystal Door" und „Jester Smile" hören wir Mirela Isaincu an der Geige und in „Crystal Door” zusätzlich noch ein Gitarrensolo von Fabrizio Romani.

Daniel: Ich finde das Cover-Artwork geil! Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen? 

Freddie: Das Cover stammt von Gustavo Sazes, einem portugiesischen Graphikdesigner, der schon mit Arch Enemy, Kamelot, Amaranthe und anderen großen Bands zusammen gearbeitet hat. Auch in diesem Fall hat Marco den Kontakt hergestellt und uns hilfreich und professionell zur Seite gestanden.   

Daniel: Ich finde, es eignet sich perfekt für eine Vinyl-Version! Gibt es da irgendwelche Pläne diesbezüglich? 

Freddie: Das wäre super, da ich Vinyl-Fan bin, aber bislang gibt es da leider noch keine Pläne für.  

hell´s guardianDaniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Habt Ihr vielleicht schon einmal im Vorprogramm einer größeren Band bei Euch in Italien gespielt? Und wart Ihr überhaupt schon einmal in Deutschland auf Tour? 

Freddie: Wir haben alle unsere normalen Jobs, versuchen aber dennoch, so oft wie möglich live zu spielen. Vor allem dieses Jahr ist da eine ganze Menge in Italien und im Ausland geplant. In unserem Land hatten wir einmal die Große Ehre, für Children Of Bodom zu eröffnen. Das war eine einmalige Erfahrung für uns! Im September spielen wir in Berlin. Ich hoffe, dass noch ein paar Daten für Deutschland dazu kommen.  

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Hell´s Guardian aus?

Freddie: Im Moment versuchen wir, „As Above, So Below” so viel wie möglich in den sozialen Netzwerken zu promoten. Außerdem ist ein Lyric Video geplant. 

Daniel: Na gut, Freddie! Dann gehört Dir noch das Schlusswort!

Freddie: Danke für das Interview! Es hat wirklich Spaß gemacht! Folgt uns in den sozialen Netzwerken und kommt zu unserer Show in Berlin! Haltet Euch auf dem Laufenden!  

https://www.hellsguardian.com/

https://www.facebook.com/hellsguardian.official/

https://hellsguardianband.bandcamp.com/



Autor: Daniel Müller