WITCHERS CREED - AWAKENED FROM THE TOMB


Label:RIPPLE
Jahr:2019
Running Time:48:06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eure Liebe für die ersten Black Sabbath Alben ist unübertroffen? Ihr mögt Bands der New Wave Of British Heavy Metal, die einen gehörigen Schuss Doom Metal in ihren Sound integrieren? Pagan Altar und Witchfinder General sind für euch wahrhafte Pioniere? Dann habe ich sehr gute Nachrichten! Mit Witchers Creed gibt es nun brandneues und zudem außergewöhnlich hochwertiges Futter für eure Lauscher. Wer nun aber vorschnell den „Retro-Rock“ Hut auspacken möchte, dem rate ich dringend dazu, den vier Jungs aus Schweden erst einmal Gehör zu schenken. Das hier ist alles andere als altbacken und klingt verdammt frisch und innovativ. Unbestreitbar spielt der Einfluss der oben genannten Acts auf diesem Erstlingswerk eine übergeordnete Rolle. Trotzdem wird hier ein völlig eigener Charme erzeugt. Die Lieder entsprechen einer wahrhaft schwer zu beschreibenden Schönheit und glänzen insbesondere mit purer Spielfreude. Völlige Perfektion findet man sicherlich nicht und vielleicht ist es gerade das, was mich an diesem „Meisterwerk“ so fesselt. Auch Black Sabbath hatten auf ihrem ersten Album genau diese völlige Unbekümmertheit und Leichtfertigkeit. Vielleicht liegt es auch am Alter, denn dem mitgelieferten Bandfoto und dem Cover nach zu urteilen, dürften die Burschen alle maximal um die zwanzig Jahre alt sein.

Abbildungen der Musiker auf dem Frontcover finde ich persönlich meistens etwas ideenlos und wenig prickelnd. Aber selbst hier konnten mich Witchers Creed absolut überzeugen. Das Quartett wurde aus einem offenen Grab heraus fotografiert. Das ergibt eine ganz besonders düstere Perspektive, die vortrefflich den musikalischen Inhalt und auch den Albumtitel widerspiegelt. Die Songs sind oft herrlich bassbetont und werden mit frischen, lebendigen Gitarrenmelodien und fetten Riffs perfektioniert. Auch der Schlagzeuger fügt dem Gesamtsound, neben seinen musikalisch vielfältigen Spiel, gerne mal solch nette Spielereien wie beispielsweise Cowbells hinzu. Darüber hinaus hat Sänger Emil Lundin exakt die Stimme, die man für so eine Art von Musik benötigt. Kein neuer Gesangsgott, aber mit einem tollen Gespür ausgestattet, wie man unterschiedliche Gefühle absolut fesselnd übermitteln kann. Leider hat er die Band kurz vor Veröffentlichung des Albums verlassen. Es dürfte sicher nicht ganz einfach werden, für ihn einen passenden Ersatz zu finden. Ich kann es der Band nur wünschen, denn „Awakened From The Tomb“ ist extrem mitreißend und zudem noch hochgradig spannend ausgefallen. Eine so gute Newcomerband habe ich schon längere Zeit nicht mehr präsentiert bekommen und wenn es gelingt, diesen wichtigen Posten ebenbürtig zu besetzen, dann dürfte Witchers Creed noch eine große Zukunft bevorstehen.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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