Einen Tag nach Aschermittwoch, ist die sechsundzwanzigjährige Ausnahmegitarristin Yasi Hofer zu Gast im Düsseldorfer Pitcher. Der Flitzefinger aus Ulm hat natürlich auch ihr aktuelles Album "Freedom" im Gepäck. Aber eines nach dem anderen. Frau Hofer fing schon in jungen Jahren mit dem Geigenunterricht an, bevor Sie im zarten Alter von vierzehn Lenzen zur E-Gitarre wechselte. Durch ihren früheren Gitarrenlehrer, wurde sie auf die Spieltechnik von Steve Vai (Frank Zappa, Whitesnake, David Lee Roth) aufmerksam und setzte sich jeden Tag für zehn Stunden auf ihren Hintern, und übte so lange, bis sie einige Songs vom Mastermind nachspielen konnte. Sie filmte es mit ihrer Videokamera, und stellte dies auf YouTube ein. Als Steve Vai auf diese Clips aufmerksam wurde und ihr Talent entdeckte, lud er Yasi zu seinem Konzert in Ulm ein, um mit ihr zusammen auf der Bühne zu jammen. Es folgten danach weitere Gastauftritte durch ganz Europa. Mit fünfzehn Jahren begann Yasi dann ein Musikstudium an der Musikhochschule in Stuttgart und setzte es nach drei Semester am Berklee College of Music fort. Mit sechszehn Jahren nahm Yasi ihr erstes Album "Sounds Like Vai" auf, bevor Sie dann im Jahr 2014 ihren ersten selbst komponierten Longplayer "Yasi", veröffentlichte.

Ich war um kurz vor sieben Uhr im Pitcher, da ja laut den öffentlichen Ankündigungen um diese Uhrzeit der Startschuss fallen sollte. Als ich dann aber da war, wurde ich leider eines Besseren belehrt. Beginn war dann erst eine Stunde später und eine Vorgruppe war auch nicht an Bord. Na gut, dachte ich, dann wird Yasi vielleicht etwas länger spielen, und das tat sie dann auch. Volle zwei Stunden ging ihr Gig, der einen Kreuzzug durch alle drei Album darstellte. Den Anfang machten die beiden Songs, "Skydiver" und "Rollin On", von ihrem aktuellen Longplayer "Freedom". Weiter ging es dann mit "Tender Storm", mit einem Song den sie im Alter von fünfzehn Jahren komponierte. Abwechslung war heute das Motto. Und so gab es mal rockige, instrumentale Nummern, und auch mal ruhigere Sachen. Die sanfteren Songs haben auch leichte Jazz- und Blues- Einflüsse und werden von Yasis Gesangskünsten unterstützt.

Irgendwann, mitten im Set, rief jemand aus dem Publikum, dass Steffen, ihr Bassist doch heute Geburtstag hat, worauf die rund siebzig Zuschauer dem Geburtstagskind ein kleines Liedchen widmen. Danach ging es dann satt weiter mit, "Eclipsed", "Cosmic Star", und "Now". Der Sound an diesen Abend war sehr gut. Die Songauswahl ließ auch nichts zu wünschen übrig, ausser das ich gerne "Painting My Own World" gehört hätte, was leider nicht auf der Setlist stand. Na ja, man kann ja auch nicht alles bekommen. Die Anzahl der Besucher war eher mäßig. Ich tippe mal darauf, dass es an der gerade zu Ende gehenden Faschingszeit lag, die ja hier im Rheinland groß abgefeiert wird.

Setlist: Skydiver, Rollin On, Tender Storm, Faith, Working Mans Life, Perception, Eclipsed, Cosmic Star, Now, Freedom, Sweet Autumn, Society, Troubled, Crossfire, City Of Greenfields, Liar, Downhill