SLIPKNOT - WE ARE NOT YOUR KIND


Label:ROADRUNNER
Jahr:2019
Running Time:63:40
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es war vor zwanzig Jahren, als eine neunköpfige, maskentragende Band aus Iowa in den Vereinigten Staaten, mit ihrem selbst betitelten Debütalbum „Slipknot“, einschlugen wie eine Bombe. Dieses und auch der Nachfolger „Iowa“ setzten neue Maßstäbe im Genre Nu-Metal. Vor allem was Härte und Aggressivität angeht, legten sie die Messlatte deutlich höher als der Rest der Szene. Mit diesen Attributen bauten sie sich schnell eine große Fanbase auf. Mit dem dritten Album „Vol. 3 The Subliminal Verses“, stellte sich dann auch kommerzieller Erfolg ein. Dies bedeutete selbstverständlich allerdings deutliche Änderungen am Sound, vor allem wieder in Sachen Härte und Aggressivität. Aus diesem Grund ging es in den Augen vieler Fans der ersten Stunden, mit Slipknot ab diesem dritten Opus bergab. Mit den beiden folgenden Werken wurde es nicht besser. Der Masse gefiel es zwar, die ursprüngliche Fanbase wurde allerdings mehr und mehr enttäuscht. Mit dem nun erschienenen sechsten Studioalbum „We Are Not Your Kind“, bekamen die Maskenmänner nun geteilte Kritiken in der Fachpresse. Während die einen es in den Himmel loben, äußern sich die anderen eher kritisch. Zeit sich selbst ein Bild davon zu machen. Was sofort auffällt, ist dass sich der Sound erneut etwas verändert hat. Dies ist auch nicht verwunderlich, gab es doch in den letzten Jahren einige Bewegungen in der Besetzung. Slipknot versuchen sich bei diesem Rundling daran, sich auf der einen Seiten wieder in Richtung ihrer Wurzeln zu orientieren, zum anderen aber dennoch ganz neue Elemente einzubauen.

Die Frage ist, kann dieser Spagat gewinnen? Die Scheibe beginnt mit dem Intro „Insert Coin“. Nach dem Münzeinwurf wird dann sofort klar, ja der Spagat funktioniert. „Unsainted“ strotzt nur soo vor der Aggression der alten Zeiten, ist dabei im Refrain aber dennoch melodisch wie die späteren Werke. Ein sehr gelungener Track. Leider kann man dass vom direkt folgenden Titel „Birth Of The Cruel“ nicht unbedingt behaupten. Trotz der Experimente im Sound wirkt der Track eher ideenlos und zahm. Auch eine gewagte Mischung ist der Titel „Liar‘s Funarel“. Auf der einen Seite mutet er wie eine Ballade an, will aber auf der anderen Seite keine sein. Gut möglich dass ich der ein oder andere für dieses Experiment begeistern kann, ich allerdings eher nicht. Dafür knallt „Red Flag“ wieder richtig. In Bester Iowa Manier feuert Slipknot hier einen vor Härte nur so strotzenden Hassbolzen ab, der bei Fans der alten Alben durchaus einschlagen sollte. Auch ein Song der raueren Sorte ist „Not Long For This Wolrd“. Nach einem ruhigen Intro geht es auch hier wieder ordentlich zur Sache. Alleedings fehlt es den meisten Songs doch etwas an Biss. Im Endeffekt kann man zu dem Schluss kommen dass „We Are Not Your Kind“ ein solides und hörbares Album ist, dass zumindest einen kleinen Schritt zurück zu den alten Stärken Slipknots macht, allerdings hätte man sich von einer Band dieses Kalibers doch etwas mehr erwartet.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


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