SPEAD EAGLE - SUBWAY TO THE STARS


Label:FRONTIERS
Jahr:2019
Running Time:45:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Damit hatte, glaube ich, kaum noch einer gerechnet: eine dritte Scheibe von Spread Eagle. Die nach zwei Alben in den 1990er Jahren sang- und klanglos untergegangene Combo haut nochmal einen raus. Das letzte Lebenszeichen („Open To The Public“) stammt von 1993 und war nach dem rechtgradlinig rockenden Debüt schon ziemlich schwer verdaulich, obwohl es zweifelsfrei einige ziemlich gute Songs beinhaltet. Denkt man zum Beispiel an Fifth Angel, die im Vorjahr ein bombastisches Album nach über creißig Jahren veröffentlicht haben, muss sich die Frage nach der Relevanz einer solchen Scheibe aber nicht zwangsläufig stellen. Bei den ausgebreiteten Adlern liegt die Sache allerdings ein wenig anders als bei Fifth Angel, die alles richtig gemacht haben. Auf „Subway To The Stars“, gibt es fast genauso viel Licht wie Schatten. Der Eröffnungsschlag aus den ersten drei Songs macht erstmal Spaß, etwas progressiver und düsterer als in der Vergangenheit brettern die Jungs durch drei formidable Songs („Subway To The Stars“, „29th Of February“ und „Sound Of Speed“). Es drückt und schiebt nach vorne, dass es eine Pracht ist. Aber auch hier fällt leider der, na sagen wir mal ganz freundlich, sehr dünne und künstlich klingende Drum Sound negativ auf.

Das klingt nicht wirklich wie eine echte Schießbude. Dazu gesellen sich einige wirklich schwache Nummern („More Wolf Than Lamb“ und das grungige „Little Serpentina“), so dass in Summe der gute Eindruck der in der Mehrheit wirklich guten Songs doch ein gutes Stück einbüßt. Ist „Subway To The Stars“ ein schwaches Album? Ganz sicher nicht, zu gut 75% sind die Nummern gelungen und rocken, dass es einfach Spaß macht. Fans der Band wissen, dass Spread Eagle stilistisch komplett homogene Alben von jeher anderen Bands überlassen haben. Das ist gut so und gehört irgendwie zu der Identität der Truppe. Der dünne Drum Sound schmälert die Freude allerdings ziemlich, auch wenn das Opus ganz sicher mit einem Mini Budget aufgenommen wurde und ansonsten gut klingt. Und schwache Beiträge, die hier nun mal auch vertreten sind fallen bei einer Gesamtspielzeit von rund fünfundvierzig Minuten doppelt ins Gewicht. Gut, aber nicht wirklich super. Vielleicht aber auch nur ein Auftakt zu noch kommenden Großtaten? Perönliches Reinhören trotz allem dringend empfohlen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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