TÜSN - TRENDELBURG


Label:TÜSN MUSIC
Jahr:2019
Running Time:43:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Also bitte, nicht das Licht unter den Scheffel stellen. Das hier sollen Keller-Sessions sein? Das zweite Album der dramatischen Pop-Rocker hebt mit jedem seiner elf Beiträge aber ganz locker den Indie-Himmel aus den Fugen. Das berührt so überraschend wie damals, als ich die ersten Wolfsheim Sounds zu Ohren bekam. Und die Stimme von Fronter Stefan „Snöt“ Fehling ist ebenso prägnant wie die von Peter Heppner. Was genauso berauschend ist, sind die tiefgründigen Lyrics, die cool und schmeichelnd in Szene gesetzt sind. Ihre Aura setzt Welten von Enttäuschungen, Verzweiflung, Angst, Liebe und Schwermut in Worte. Das hat was von Poesie, wenn es nicht unbedingt wie auf „Kranke Heile Welt“ gesanglich inszeniert wird. Das ist zu viel „Falco“, haha. Nein mal ehrlich, Etwas Dark-Wave aus Wolfsheim Tagen bis hin zu einem Hauch von Joachim Witt. Zerbrechliche Keyboard-Passagen untermalen die melancholischen Schätzchen, die öfters mal explosionsartig in Hits umschlagen, wie zum Beispiel das faszinierende „Scheitern“. Dieser Refrain fräst sich blitzschnell ins Kleinhirn. Allein der gelungene Opener „Trendelburg“, erweckte sofort mein Interesse und hält mich seit Tagen in seinen Bann. Irritiert hat mich nur das Intro von „Schwarzer Lambada“. Stammt das „in etwa“ von 50 Cents „In Da Club“? Haha, wäre gar nicht so abwegig. Egal, das hier ist ästhetische deutsche Synthie-Pop Musik mit Eleganz. Mehr davon…ach ja ich kann mir ja noch den Vorgänger „Schuld“, aus dem Jahr 2016 besorgen.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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