Wenn Bands sich streiten und trennen, aber noch unter demselben Namen dieselbe Musik machen wollen… Das gibt es tatsächlich häufiger mal. Queensryche gab es eine Zeit lang in zwei verschiedenen Besetzungen (allerdings auch mit anderer musikalischer Ausrichtung), und auch bei den Schweden Death Metallern von Entombed. Sänger Lars-Göran Petrov, Gitarrist Nico Elgstrand, Bassist Victor Brandt und Schlagzeuger Olle Dahlstedt strichen 2014 bei Entombed die Segel, während die beiden Urgitarristen Ulf „Uffe“ Cederlund und Alex Hellid sowie Ur-Schlagzeuger Nicke Andersson, die alle schon gemeinsam in der Vorgänger-Band Nihilist aktiv waren, weiterhin zusammenhielten. Nach einem Gerichtsstreit durften die drei Ex-Nihilisten den alten Namen Entombed behalten. Somit haben Sänger Lars-Gören Petrov und Konsorten „ihre“ Version der Band Entombed A.D. getauft. Seit dieser Neuformierung im Jahr 2014 steht nun schon ihr drittes Album zu Buche. Musikalisch geändert hat sich eigentlich nicht sonderlich viel. Wer die groovige Entombed-Phase ab dem dritten Album „Wolverine Blues“ aus dem Jahr 1993 lieber mag als die beiden Death Metal-Gewitter „Left Hand Path“ (1990) und „Clandestine“ (1991), der wird aber dennoch zu Beginn des Albums überrascht sein, denn hier wird auch schon mal der Knüppel ausgepackt. Zehn Tracks sind hier enthalten, und die ersten beiden sind verdammt schnell. Erst danach wird es so groovig wie gewohnt. Es scheint fast so, als hätten Entombed A.D. ihr Pulver schon schnell verschossen, aber ab Lied Sechs geht es auch wieder flotter voran.

Das etwas punkige Hank Williams-Cover „I´ll Never Get Out Of This World Alive“ könnte glatt als Eigenkomposition durchgehen. Zum Abschluss gibt es mit „To Eternal Night“ eine ungewohnt schleppende Nummer zum Runterkommen. Die doomige Nummer klingt fast schon entspannt, will aber leider auch nicht so richtig zünden und zum restlichen Material des Albums passen. Auf der Digipack-Version gibt es noch eine Motörhead-Coverversion von dem nur selten gehörten „Back At The Funny Farm", die in meinem Download-Ordner leider nicht enthalten ist. Schade… Die Produktion ist amtlich und knallt ordentlich, ist aber zum Glück nicht zu modern ausgefallen. Natürlich hat der Käufer wieder die Arschkarte beziehungsweise die Qual der Wahl und kann/muss sich mal wieder zwischen gefühlt 666 verschiedenen Vinylfarben entscheiden. Es gibt die CD wahlweise mit oder ohne Vinyl, mal im Digipack, mal nicht, mal mit Bonustrack, mal nicht… Vinyl in grün, rot, orange, weiß, Gold, Silber, durchsichtig und den Standard in schwarz. Was soll der Scheiß eigentlich? Egal, entscheidet selbst! Mucke geht für alte und neue Entombed-Fans jedenfalls völlig in Ordnung.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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