NILE - VILE NILOTIC RITES


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2019
Running Time:54:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Keine Band auf diesem Planeten hat den Brutal-/Technical Death Metal in der Vergangenheit wohl so sehr perfektioniert wie die Amis von Nile. Sie faszinierten vor allem mit gut strukturierten und perfekt instrumentierten Songs, die oft Überlänge hatten und mit dennoch für düstere Atmosphäre sorgten. Die mystischen Texte über Ägyptologie oder Geschichten von H. P. Lovecraft passten dabei perfekt ins Konzept. Da bin ich doch überrascht, wie straight und geradlinig die neuen Songs auf ihrem nunmehr neunten Album „Vile Niotic Rites“ geworden sind. Die ersten Songs sind rasend schnell, aber kaum vertrackt, dennoch sehr technisch und vor allem arschtight gespielt. Was mich wundert, ist, dass die Songs dieses Mal relativ kurz ausgefallen sind. Nur drei überschreiten die Sechs-Minuten-Grenze. Die wiederum erinnern aber an alte Stärken der Band. So klingt das fast Soundtrack-artige „Seven Horns Of War“ richtig episch. „That Which Is Forbidden“ beginnt orientalisch. Bei dem kurzen „Thus Sayeth The Parasites Of The Mind“ handelt es sich um ein instrumentales, orientalisches Akustik-Intermezzo. So langsam klingt es doch vertraut. Nile starten mit einem Weckruf, bevor sie im weiteren Verlauf des Albums auf altbewährte Zutaten zurückgreifen, die sie bekannt gemacht haben. Nile können beides: kurz und bündig sowie progressiv und episch. Und dabei geben sie immer eine gute Figur ab. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Nile dazu in der Lage sind, trotz hohen Tempos diese apokalyptische Atmosphäre einzufangen. Fast eine Stunde lang wird hier auf allerhöchstem Niveau gezockt, ohne dabei an Brutalität einzubüßen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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