QUIET RIOT - HOLLYWOOD COWBOYS


Label:FRONTIERS
Jahr:2019
Running Time:45:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Manche Bands sind einfach nicht totzukriegen. Zu diesen Unkaputtbaren gehören ohne Zweifel auch die US Rocker Quiet Riot. Der an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte Schlagzeuger Frankie Banali, der als einziger auf allen offiziellen Alben der Band zu hören ist, suchte sich immer wieder neue Mannschaften zusammen, um das Erbe von Quiet Riot am Leben zu erhalten, sogar nach dem Tod von Kult-Sänger Kevin DuBrow im Jahr 2007. Das letzte Album „Road Rage“ fiel vor zwei Jahren bei fast allen komplett durch; bei mir auch… Zu meiner großen Überraschung konnte ich mich aber sehr für das letztjährige Live-Album „One Night In Milan“ begeistern, bei dem sich Neuzugang James Durbin als toller Frontmann erwiesen hatte. Somit hatte ich etwas Hoffnung, dass bei „Hollywood Cowboys“ wieder Besserung eintreten würde. Dies stimmt aber leider nur bedingt. Früher war es so, dass Quiet Riot coole Strophen hatten und der Refrain dem Song erst die Krone aufsetzte. Heute sind die Strophen eigentlich ganz cool, die Refrains flachen dann aber etwas ab und nehmen den Druck wieder raus. Das hier ist grundsolide Rockmusik, nicht mehr und nicht weniger. Nicht mitreißend, nicht partytauglich, nicht wild, nicht treibend, aber eben auch nicht wirklich schlecht. Easy-Listening-Hintergrundmusik. Am meisten nervt mich eigentlich, dass der Gesang sehr dünn ist. Kevin DuBrow hat trotzdem irgendwie gebrüllt und hatte Wums in der Stimme. Das hat James Durbin leider nicht. Übrigens habe ich gelesen, dass er schon gar nicht mehr dabei ist und erst kürzlich von Love/Hate-Sänger Jizzy Pearl ersetzt wurde. Ich hatte deren ersten beiden Alben „Blackout In The Red Room“ und „Wasted In  America“ neulich erst wieder rausgekramt und hätte „Hollywood Cowboys“ echt gerne mal mit seinem rauen Gesang gehört, der mit Sicherheit sehr viel besser zu Quiet Riot passen würde. Aber wie gesagt: Unterm Strich geht das zwölfte Quiet Riot-Werk zwar in Ordnung und lässt sich auch gut durchhören. Die mitreißenden Höhepunkte bleiben aber aus…

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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