AVATARIUM - THE FIRE I LONG FOR


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2019
Running Time:43:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Da ist sie nun, die langerwartete Scheibe der schwedischen Doomer von Avatarium. Und vom ersten Ton an bleibt mir die Spucke weg. Hellyeah was ein Monster eines Albums. Schon der Opener „Voices“ drückt dich unvermindert in den Boden. Tonnenschwere Riffs, die an Genialität kaum zu überbieten sind und noch aus der Feder von Candlemass Chef Leif Edling stammen. Am Ende des Stückes mit fetten Orgeleinsätzen à la Jon Lord (Deep Purple). Direkt im Anschluss überzeugt „Rubicon“ mit den schon gewohnten Trademarks der Band. Jennie-Anns Stimme sorgt ein ums andere Mal für den absoluten Gänsehaut Faktor. Diese Lady hat eine ganz eigene und wunderbare Ausstrahlung. Ich wüsste aktuell keine andere Sängerin, die mit ihr vergleichbar wäre. Übrigens sind die Songs dieses Mal, mit Ausnahme von drei Leif Edling Stücken, komplett von Marcus Jidell und Jennie-Ann Smith geschaffen worden. Wer jetzt meint, dadurch Abstriche machen zu müssen, liegt um Galaxien daneben. Im Gegenteil, eine ständige Weiterentwicklung und Steigerung des sowieso schon sehr hohen Niveaus, ist hier der Fall. Das ist Großkaliber mit ganz sensiblen Verästelungen. Selten war ich schon beim ersten Durchgang von einer Langrille dermaßen begeistert!

Schon die Vorgängeralben „Avatarium“, „The Girl With The Raven Mask“ und „Hurricanes & Halos“, waren jedes für sich ein kleines Meisterwerk, aber „The Fire I Long For“ setzt dem Ganzen die Krone auf. Und es wächst wahrlich mit jedem neuen Durchgang, ja es läuft auf Heavy Rotation zu Hause, im Auto überall da wo ich die Möglichkeit habe es zu hören. Bei jedem Mal entdecke ich neue Feinheiten und halte es mit Abstand für die beste Scheibe, die diese Band bislang veröffentlicht hat. Selbst in den ruhigen Momenten, wie bei dem balladesken „Lay Me Down“, bleibt man gespannt und spürt wie die Nackenhaare sich vor emotionaler Erregung aufrichten. Absolut fesselnd, packend, mir fehlen einfach die Worte und ich will eigentlich nur noch diese göttlichen Lieder genießen. Wie diese traumhafte Nummer „Stars They Move“ mit wunderschönen Klaviertönen beispielsweise, oh mein Gott eine wohlige Wärme durchläuft mich selbst beim Schreiben dieses Reviews.  Diese Truppe macht vielleicht keine Melodien für Millionen oder massenkompatiblen 08/15 Müll, dafür ausgefeilte Kompositionen, die die Seele und noch einiges mehr berühren. Unbedingt kaufen! Am besten auf Vinyl, das steigert das Hörerlebnis noch einmal.

 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


zurück zur Übersicht