Sibiir kommen aus Norwegen und gründeten sich 2014. Bislang haben sie eine Split-Single in weißem Vinyl, eine digitale Single und zwei reguläre Alben veröffentlicht. Sie nennen ihre Musik Blackened Hardcore, und das trifft es auch irgendwie. Neun Songs sind hier enthalten, die alle im Schnitt vier Minuten lang sind. Mal sind sie schnell, mal groovig, aber immer brutal. Sie klingen wütend und angepisst. Der Kreischgesang ist schön aggressiv. Manchmal klingen sie so, als würden Satyricon auf ihren neuen Alben Hardcore-Einflüsse verarbeiten. Die tiefen Gitarren knarzen ordentlich. Man kann gar nicht so genau, was das hier ist. Sie verbinden Black Metal, Hardcore, modernen Post-Kram und einen Hauch Sludge gekonnt miteinander, so dass es für Traditionalisten wie mich nicht einmal nervig ist. Ein paar progressive Elemente, wie Marschtrommeln im Mittelteil von „A Trail Of Failed Attempts“, sind ebenfalls zu vernehmen. Musik und Produktion klingen frostig, der Gesang verzweifelt. Das hier kann einen schon ganz schön runterziehen, aber unterm Strich gefällt es, und es überwiegt das Positive, vor allem deswegen, weil man Sibiir nicht wirklich in eine bestimmte Schublade stecken kann. Zwar bleiben die Höhepunkte auf „Ropes“ aus, aber dafür klingen alle Songs wie aus einem Guss und halten ein gewisses Niveau. Wer Black Metal auch mal mit modernen Einflüssen vertragen kann, der wird Sibiir sicherlich interessant finden.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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