Zwanzig Jahre Nightwish. Ich kann mich gut an meine ersten Kontakte mit dieser Band erinnern. Wo das Konzert genau war, weiß ich nicht mehr. Noch mit Tarja. Vorweg, ihre Stimme fehlt. Warum auf einer Welt Tour Buenos Aires? An jedem anderen Ort, wenn die Band gut drauf ist, egal. Die Antwort, ganz einfach, ein ganz sicherer Hafen für diese Musik, für diese Musiker. Ein Name, der steht. Wird geliebt in Südamerika. Also wird in einer riesigen Halle alles aufgefahren, was möglich ist. Und Nightwish sind an diesem Abend richtig gut drauf. Was Tuomas Holopainen, (Keyboards), Floor Jansen, (Gesang), Marko Hietala, (Gitarre,Gesang), EmppuVuorinen,(Gitarre), Troy Donockley, (Flöten) und Kai Hahto, (Schlagzeug) dem Publikum um die Ohren schicken, ist schon vom Feinsten. Bombast an allen Ecken und Kanten. Es wurde eine sehr sorgsam ausgesuchte Titelauswahl getroffen. Da ist alles dabei, was der treue Fan liebt dabei. „Ghost Love Score‘‘, „Wish I Had An Angel‘‘, „Sacrament Of Wilderness‘‘, natürlich „Elvenpath‘‘, „Devil & The Deep Dark Ocean‘‘, „Dead Boys Poem‘‘, und, und, und. Thomas erzählt, dass er oft lächeln musste, bei der Auswahl der Tracks, die teilweise, von einem damals noch von einem noch unschuldigen Jungen geschrieben wurden.

So neu und pur. Ebensolche Bewunderung verspürte er, dass Floor, Marco und Troy, ein Stück wie „Elvenpath‘‘, bei den wochenlangen Proben zur Tour, relativ schnell verinnerlicht hatten. Manchmal vermisst er diese Tage, denn die Beweggründe, die Philosophie, alles so weiter zu machen, haben sich zwangsläufig geändert, ja ändern müssen. Die Zeiten haben sich nun mal geändert. Diese Band hat einen Stil geprägt, war damals neu. Das Symphonische war zu Beginn, bei einer anderen Band in dieser Form zu finden. Vielleicht die Ur-Großväter des Progressive Rock, YES, Genesis, oder auch King Crimson in den siebziger Jahren, waren zwar anders, mit einer anderen Philosophie auf diesen Pfaden unterwegs. Andere Wege, doch Wegbereiter. Und das sind Nightwish auch auf jeden Fall. Auf dieser Doppel Compact Disc, lebt eine Band Vergangenheit und vermittelt Zukunft. So könnte es weiter gehen. Neues wird kommen. Ihr merkt bei meinen sicherlich holprigen Vergleichen, welchen Stellenwert ich dieser Band mittlerweile einräume. Aber auch sie haben diese Live Präsenz und Mystik, die beim Zuhörer nur eines macht, nämlich Gänsehaut.

Dem Neueinsteiger, wird es gar nicht auffallen, denn der Gesang von Floor Jansen packt einen, doch die donnernde Gewalt, das Volumen ihrer Vorgängerin, hat sie bei weitem nicht. Das ist aber nicht unbedingt ein Makel. Diese Live Platte ist ein Monument. Lässt euch ein auf das, was aus den Boxen kommt und genießt. Denn ihr bekommt alles was der Liebhaber dieses Genres liebt, schnelle harte Attacken, Emotionale Wärme und Seele. Denn es ist eine umfassende Chronologie. Gelebtes Leben, gelebte Musik und Entwicklung.

Note: Keine Wertung
Autor: Reiner Langer

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