Am 06. Februar werden es nun schon neun  Jahre her sein, das Gary Moore im Alter von achtundfünfzig Jahren im Schlaf an einen Herzinfarkt starb. 2011 erschien „Live At Montreux“ und 2012 „Blues For Jimi“, ein Mitschnitt eines Konzerts zu Ehren von Jimi Hendrix  (Reviews kann man hier beim Crossfire nachlesen). Jetzt kommt das dritte Live-Album „Live From London“. Braucht man das und wer zieht Gewinn daraus, wieder neues Material eines verstorbenen Künstlers auf dem Markt zu werfen? Erstens: Die Menschen, die dieses Konzert live erleben durften. Zweitens: Jeder Gary Moore - Fan, denn hier präsentiert der Meister sein geniales Blues-Feeling.  Drittens: ? Am 2. Dezember 2009, spielte der Gitarrist eine einmalige Show in der Londoner Islington Academy, die von Kritikern zu seinen Besten gezählt wurde. Noch immer auf dem Höhepunkt seines Könnens, zeigte sich hier noch einmal der klassische Moore, der die Bühne seinen Lebensraum und seine Heimat nannte. Er durchforstete sein Repertoire so lange nach weiteren Schätzen, dass er schließlich sogar den Zapfenstreich der Halle brach, während ihn sein Publikum zu immer weiteren Hits anfeuerte. Schade, das von seiner Hardrock-Ära an diesem Abend nichts gespielt wurde, denn im härten Bereich hatte Gary Moore auch einiges auf Lager. Man erinnere sich nur an Tracks wie „Led Clones“ mit Ozzy Osbourne als Gast Sänger, „Johnny Boy“, ein Tribut an Phil Lynott (ex-Thin Lizzy), sowie der Riesen Hit „Over The Hills And The Far Away“. Die Auswahl der Beiträge für dieses Opus startet mit dem Klassiker „Oh Pretty Woman“ (im Original von Albert King) und es fehlt auch nicht das raue „Walking By Myself“ sowie die traurige Melodie von „Still Got The Blues“. Natürlich ebenso „Parisienne Walkways“, das Gary Moore 1979 einen  Platz 8 in den UK Single Chart bescherte, und bei dem Konzert noch jünger und erfrischender als auf dem Original wirkte. „Ich kann eigentlich nicht von der Bühne gehen, ohne diesen Song zu spielen“, sagte der Gitarrist einmal über diesen Fan-Favoriten. Kaufpflicht!

Note: Keine Wertung
Autor: Kay Berger

zurück zur Übersicht