WISHBONE ASH - COAT OF ARMS


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2020
Running Time:57:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wichtige Bands wie Judas Priest, Iron Maiden oder Thin Lizzy haben in der Vergangenheit immer wieder den enormen Stellenwert von Wishbone Ash für ihre eigene Musik hervorgehoben. Die Begründer der Twin-Lead-Gitarrenparts sind bereits seit einem halben Jahrhundert im Geschäft und melden sich, nach nunmehr sechs Jahren, mit brandneuem Studio-Material zurück auf die Bildfläche. „Coat Of Arms“ wurde der elf Songs umfassende neue Dreher der Briten betitelt. Das Eröffnungsstück „We Stand As One“ dürfte den Fans eventuell bereits als Videoauskopplung bekannt sein. Hier haben es Gründungsmitglied Andy Powell und seine Kapelle geschafft, mit recht einfachen aber genialem Gitarrenriffs, einen echten Hit aus dem Hut zu zaubern. Ein wirklich großartiger Ohrwurm mit sehr hohem Wiedererkennungswert! Im weiteren Verlauf des Albums bieten die Veteranen gewohnt soliden, abwechslungsreichen Classic-Rock Stoff. Dieser wird mal rockiger und härter vorgetragen, driftet aber auch relativ oft in eher softe Gefilde ab.

Wer Wishbone Ash schon immer für ihre dezenten aber wirkungsvollen Folk- und Bluesrock Einsprengsel liebte, wird mit diesem Longplayer ebenfalls glücklich werden. Virtuos und dennoch nicht zu selbstverliebt, wurde wieder so manche Perle erschaffen. Man merkt den Stücken einfach an, dass die Band hier ganz bewusst lieber songdienlich agieren wollte. Dadurch hat man es mehrheitlich geschafft, den irgendwie fast schon vertraut klingenden Liedern, regelrecht Flügel zu verleihen. Der Groove und die musikalische Schönheit vergangener Tage blüht auch hier an vielen Stellen auf. Obendrein setzt die gefühlvolle Stimme den Kompositionen wie immer die Krone auf. Kritische Stimmen könnten eventuell anmerken, dass es „Coat Of Arms“ an Überraschungsmomenten fehlt und die Band sich lieber im sicheren, traditionellen Fahrwasser aufhält. Von mir gibt es aber nur Lob und Respekt für ein gutes und vielfältiges Album. Wishbone Ash unterstreichen einmal mehr durch Kontinuität und Verlässlichkeit ihre Daseinsberechtigung.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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