DYSANGELIUM - DEATH LEADING


Label:WORLD TERROR COMITTEE
Jahr:2019
Running Time:40:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Dysangelium legen mit „Death Leading“ ihr zweites Album vor. Fünf Jahre sind seit ihrem Erstlingswerk „Thánatos Áskēsis“ vergangen. Und diese Zeit haben sie definitiv gut genutzt. Die fünf Recken aus Kiel bleiben ihrem eigenen Stil treu und präsentieren hier eine weitere, großartige Scheibe Deutschen Schwarzmetalls. Den Einklang bildet „XIII“, eine bedrohliche Klangkulisse, die ein wenig an den Beginn des Soundtracks von Francis Ford Coppolas „Dracula“ erinnert. Und ab geht die wilde Fahrt! Dysangelium schaffen es vom ersten Takt von „Fated“ an, eine kalte, beinahe klaustrophobisch anmutende Stimmung zu generieren, die den Hörer sofort umfängt und mit auf eine atemlose Reise durch die Nacht nimmt. Das Schlagzeug knüppelt einen nur so durch die sieben folgenden Tracks, so dass der Hörer froh ist, dass ab und an eine kurze Pause, in Form eines gesprochenen Zwischenstückes oder einer Midtempopassage eingelegt ist, da man sonst Gefahr liefe, sich einen Nackenwirbel auszurenken.

Die einzelnen Songs klingen recht lange aus, was den nachfolgenden Track allerdings nur umso brachialer starten lässt. Dissonante Gitarrenriffs wechseln sich mit getragenen Melodien ab, der für Dysangelium typische heisere Schreigesang, der einen hohen Wiedererkennungswert hat, klingt gleichsam klagend und aggressiv. Auch in den cleanen Passagen kann der Shouter durchaus punkten. Der Bass (gespielt von Cruor, der auch bei Endstille zupft) ist schön präsent und die Drums sind für diese Art von Metal überraschend variantenreich. Was ein Brett! Bei all dem Gerase wird „Death Leading“ an keiner Stelle eintönig, eine sehr gut komponierte Balance aus wuchtigen Hochgeschwindigkeitspassagen mit kurzen Momenten der Einkehr sorgen über das gesamt Album für Abwechslung. Nach vierzig Minuten ist der Spuk vorbei und ich sitze mit einem breiten Grinsen vor den Boxen. Ein Album wie eine Achterbahnfahrt, bei der man am liebsten gleich eine weitere Runde fährt. Eine ganz klare Empfehlung!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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