BLACK LILIUM - Wir hatten anfangs nicht das Ziel, unsere Musik zu veröffentlichen!


Quasi aus dem Nichts trudelte das Debüt „Dead Man´s Diary" von Black Lilium aus dem Norden Deutschlands bei mir ein, welches als schöne Digipack-CD in Eigenregie daherkommt. Seit sechs Jahren ist diese Progressive Metal-Band bereits aktiv, dennoch handelt es sich um den allerersten Tonträger dieser Combo. Um dieser noch recht unbekannten, aber sehr talentierten Band eine Plattform zu geben, sprach ich mit Gitarrist und Gründer Marcel Wroblewski.

logoDaniel: Hi Marcel! Erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Black Lilium kam!

Marcel:Hallo Daniel. Jan und ich haben 2014 mit einem Session-Projekt begonnen. Aus diesem Projekt haben wir dann mit Maurice Scholz (Gitarre) und Sven Dose (Vocals) Black Lilium gegründet. Während der Studioaufnahmen trennten wir und von Sven, und Felix Hochkoeppel übernahm seinen Part. Lasse Lammert stieg dann nach den Aufnahmen als Live-Bassist ein. Da er als Produzent sehr eingespannt ist, vertritt ihn Kim Kroll im Proberaum.

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Marcel: Ja. Eigentlich trifft man sich hier im Norden als Musiker immer mal wieder in Bands, wenn Metal gemacht wird und nach renommierteren Musikern gesucht wird. Wir haben in verschiedenen Konstellationen schon in Bands zusammen gespielt (Incubator, Killfloor Mechanic, Subcutane,…)

Daniel: Ich finde Eure Mischung aus Progressive- und Alternative Metal ziemlich gelungen! Welche Bands haben Euch beeinflusst?

Marcel:Da kann ich nur für mich sprechen, da wir in der Band sehr verschiedene Geschmäcker haben. Mein Songwriting war seiner Zeit von dunkelsten Bands geprägt. Dazu gehörten bestimmt Type O Negative, Depressive Age, Entwine, Insomnium und Pain. Die anderen Jungs aus der Band sind mit ihren musikalischen Einflüssen jedoch gänzlich anders unterwegs.

Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Gibt es da ein bestimmtes Konzept oder eine Kernaussage?

Marcel:Das Album folgt keinem Konzept. Vielmehr geht es doch überwiegend um die Erfahrungen, die unser Sänger Felix gemacht hat.

Daniel: Wie lange habt Ihr gebraucht, um die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Marcel:Der Songwriting-Prozess erstreckte sich über einen relativ langen Zeitraum von drei Jahren. Das lag sicherlich auch daran, dass wir anfangs nicht zwingend das Ziel hatten, unsere Musik zu veröffentlichen. Wir wollten dem ganzen auch eine Entwicklung ermöglichen und dann schauen, in welche Richtung es geht.

Daniel: Ich mag den sauberen Sound Eures Debüts „Dead Man´s Diary“ sehr! Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Marcel:Wir haben im LSD Tonstudio von Lasse Lammert (unterm anderen Alestorm, Gloryhammer…) aufgenommen. Lasse war unsere und besonders meine erste Wahl, weil er für klare und fette Produktionen bekannt ist. Er ist nicht nur ein fantastischer Produzent, sondern auch ein guter Berater bei den Aufnahmen gewesen! Da ich ihn aus verschiedenen Bands und Aufnahmen in seinem Studio bereits kenne, war es zudem eine sehr vertraute Atmosphäre.

Daniel: Das schlichte Cover gefällt mir sehr gut! Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Marcel:Die Idee und die ersten Entwürfe für das Layout kamen von einem alten Freund, Hanz Mann (R.I.P.!). Chris Valentine ist für das Frontcover verantwortlich gewesen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Beate Knoop, die sich Stunden über Stunden mit dem Layout des Booklets beschäftigt hat.

Daniel: Ist vielleicht auch eine Vinyl-Version des Albums geplant?

Marcel:Das ist natürlich in unseren Köpfen und gewünscht. Da wir aber als Selbstfinanzierer noch mehrere Baustellen haben, steht das noch nicht zur Diskussion. Wir wollen auch erstmal schauen, ob unsere Musik überhaupt einen breiteren Zuspruch findet.

black liliumDaniel: Ihr habt „Dead Man´s Diary“ in Eigenregie rausgebracht. Warum? Gab es keine geeigneten Plattenfirmen, die an einer Veröffentlichung interessiert gewesen wären? Oder hat Euch das gar nicht interessiert?

Marcel:Ich bin ja nun schon etwas längere als Musiker unterwegs und wollte mich einfach nicht mehr unter Druck setzen lassen. Natürlich kann ich mich den Abläufen der Musikbranche nicht gänzlich entziehen, aber weil wir die Möglichkeiten etwas mehr an Unabhängigkeit zu haben hatten, sind wir ohne wesentliche vertragliche Bindungen auch keinerlei Druck ausgesetzt. Sollte unsere Musik jedoch breiteren Zuspruch erfahren, dann sind wir prospektiv sicherlich auch an Zusammenarbeiten interessiert. Wir haben uns entsprechend auch an keine Plattenfirma gewendet, und bis dato gab es auch noch keine Anfragen.

Daniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Oder handelt es sich bei Black Lilium um ein reines Studioprojekt?

Marcel:Wir werden nach der jetzigen Situation Gigs planen und spielen. Wir haben bislang regelmäßig geprobt und uns darauf vorbereitet.

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Black Lilium aus?

Marcel:Wir wollen den Leuten weiterhin besondere Musik bieten. Wir arbeiten bereits an der nächsten Veröffentlichung und wollen unsere Arbeit bekannter machen. Wir haben dafür noch viel zu tun und werden in der jetzigen Situation ein paar „Hausaufgaben“ erledigen. Wir wollen zukünftig insgesamt wesentlich präsenter werden.

Daniel: Na gut, Marcel! Dann gebührt Dir noch das Schlusswort!

Marcel:Vielen Dank für das Interview und beste Grüße an die gesamte Leserschaft. Bleibt alle Gesund und achtet auf Euch und Eure Mitmenschen. Nutzt die Gelegenheit und hört viel Musik, besonders neue Bands, und lasst Euch inspirieren. Supportet, wo ihr nur könnt, denn besonders die Musiker, die ihren gesamten Lebensunterhalt mit der Musik bestreiten, sind gerade jetzt auf Euch angewiesen.

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Autor: Daniel Müller