DEE DAMMERS - BUBBLE JOYRIDE TO UTOPIA


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2020
Running Time:43:47
Kategorie: Eigenproduktion
 

Eigentlich bin ich zu einer Zeit groß geworden, in der ich mit der ersten Garde cooler Gitarristen konfrontiert würde. All die großen Namen wie Brian May, Eric Clapton, Jimi Hendrix, Jimmy Page, Ritchie Blackmore und vielen mehr. Doch Anfang der 80er-Jahre, konnte ich das Gelaber über, wer ist der beste Klampfer der Welt…für immer, nicht mehr ertragen. Als wenn es keinen Nachwuchs gäbe. Und den gab es. Die konnten nicht nur ihr neues Zeugs spielen, sondern hatten auch den Stil ihrer Idole drauf. Als erstes tauchte ich in die Welt von Rik Emmett (ex-Triumph, weil ich damals in Kanada lebte) und Eddie Van Halen ein. Schließlich tauchte Yngwie J. Malmsteen auf. Dann erfasste ich das Programm vom Shrapnel-Label und plötzlich stand eine ganz neue Welt offen. Mit Jason Becker, Marty Friedman, Michael Lee Firkins und vielen mehr. Mein Ohrenmerk galt allerdings Steve Vai und Joe Satriani.

Und was hat das alles Dee Dammers zu tun? Nun, nach Jahren etlicher, angeblicher Superstars, begann auch diese Szene zu nerven und ich besorgte mir immer weniger Material. Dee, mittlerweile nach Jahren in etlichen Formationen tätig, ist vorläufig bei Udo Dirkschneider´s U.D.O. gelandet und bringt mit „Bubble Joyride Tod Utopia“, sein erste Solowerk an den Tag, das mich genau an die guten alten Zeiten erinnert, als ich für Gitarren-Instrumental-Alben Feuer und Flamme war. Das tut der Seele gut, haha. Mister Dammers hat es perfekt drauf mit der Gitarre die Stimme zu ersetzen und erzählt so die Stimme des Songs. Allerdings in symbiotischer Joe Satriani Manier und flippt nicht komplett aus, wie es damals auf den beiden Cacophony Werken von Jason Becker und Marty Friedman passiert ist. Dee muss nichts beweisen. Nicht umsonst ist er einer der gefragtesten Six-Stringer in unserem Land. Vierzehn mal setzt er zur Landung an, wobei letzter Beitrag, eine Live-Session Version des Albumtitels ist. Unterstützt wird der Flitzefinger von Robert Söhngen (SOUL:AR) an den Drums, Basser Leon Dombrowski (ex-Barbecue Bob), Phil Schwerhoff am Klavier und Melissa Tendick an der Violine.

Dee hat die verschiedenen Spiel-Facetten der großen Alben aus dem 80er- und 90er-Jahren drauf. Er kann Easy-Listening, Leidenschaft und Hans Dampf in allen Gassen…aber immer mit dem Ohr am Puls des guten Geschmacks. Wenn ihr euch was Gutes antun wollt, dann ballert euch die Videos zu einigen Tracks dieses Meisterwerks auf YouTube rein. Aber vergesst danach nicht ein Album zu bestellen. Es lohnt sich.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht