GREVE - NIDINGSDAD UTAV DET URALDRIGA


Label:PURITY THROUGH FIRE
Jahr:2019
Running Time:14:14
Kategorie: Neuerscheinung
 

Was für eine schöne Abwechslung! Greve stammen aus Schweden und veröffentlichen hier, wohl als Vorgeschmack auf ihr erstes Album „Nordarikets Strid“, eine kleine siebenzoll-Platte. Einer der beiden Schaffenden ist Swartadauþuz, der unter anderem hinter den doch etwas bekannteren Beketh Nexehmü steckt und auf immens viel Erfahrung und Veröffentlichungen zurückblicken kann. Das vorliegende Werk besteht aus den beiden Songs „Domedagens Renaste Profet“ und „I Svarta Solens Magi“ und bietet eine knappe Viertelstunde verträumten, schwedischen Black Metal, der nie kitschig oder überladen wirkt, einfach ganz intuitiv so vor sich hin läuft und einlädt, sich ganz dem Sog aus hypnotischen Gitarrenriffs über Synthesizer-Teppichen hinzugeben. Der ferne Gesang mit viel Hall verstärkt die beinahe mystische Stimmung, ohne in okkultes Geplänkel abzudriften. Sound und Songwriting, sowie Artwork lassen die Scheibe erscheinen, als wäre sie bereits ein viertel Jahrhundert alt, aber das animiert (mich zumindest), sich noch einmal mit den großartigen Klassikern aus dieser Dekade zu beschäftigen.

Und verstecken muss sich „Nidingsdåd Utav Det Uråldriga“ keinesfalls hinter diesen. „Easy Listening“ ist eigentlich ja kein besonders gutes Prädikat, aber hier trifft es dennoch zu. Der Zugang zu der Musik erschließt sich dem Hörer bereits in den ersten Takten, danach kann man sich voll und ganz der Soundkulisse hingeben, ohne über sperrige Passagen zu stolpern oder irgendwelchen musikalischen Experimenten beiwohnen zu müssen. Schade, dass es nur eine kleine Schallplatte ist, die muss man ja ständig wieder umdrehen. Ganz großes Kino, was die beiden Schweden hier präsentieren. Das Schlagzeug ist an ein, zwei Stellen etwas neben dem Takt, aber das tut dem Gesamteindruck keinen Schaden. Wer Dark Funeral oder Covenant zu „In Times Before The Light“-Zeiten mag oder generell dem Black Metal der mittleren Neunziger nachtrauert, muss hier definitiv reinhören!

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack


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