MAMA JEFFERSON - JIZZMAG


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2019
Running Time:36:36
Kategorie: Eigenproduktion
 

Nachbemusterungen in Sachen Vinyl finde ich extrem geil. Allein deshalb möchte ich euch diesen Release schon gar nicht vorenthalten. Zuerst wirkt jedoch das provozierende Cover, ja selbst für unsere Zeiten. „Sex Sells“? Nun, wenn man dann die sich beiden küssenden Männer, im Hochzeitskleid auf der Rückseite betrachtet, erhält man vielleicht eine andere Message und widmet sich erstmal den leicht schrägen Sounds, irgendwo zwischen Nina Hagen und Gwen Stefani (No Doubt). Und mindestens so aussagekräftig sind die Lyrics. Da wird kein Blatt vor dem Mund genommen. Und das ist gut so. Ein Trash Trio aus der Schweiz, zeigt der Welt, wie es zur Zeit um den provokanten Pop-Rock, mit Alternative-Kante steht. Sängerin Vanja Vukelic (auch am Bass) steckt textlich den Finger in die Wunde, greift aktuelle und ungewollte Themen auf und beißt sich stimmlich ins Stammhirn. „Jizzmag“ ist für die politisch korrekten unter uns, sowie den Menschen ohne Blick über den Tellerrand, ein Klatsch aufs Maul. Herrlich befreiend und richtig frech. So wie Rock ´n´ Roll, Punk und diverse andere Ausrichtungen wieder sein sollten. Facettenreichtum mit Niveau und Aussagekraft. Kein Song ähnelt dem anderen und dennoch gibt es den berühmten roten Faden. Das Konzept ist durchaus schlüssig. Es geht um laute Rebellion mit kernigen Ansagen und vorgetragen mit Leidenschaft. Und dennoch schließt man tief emotional, mit dem balladesken „Baron“. Mehr davon!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht

MAMA JEFFERSON - JIZZMAG


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2019
Running Time:36:36
Kategorie: Eigenproduktion
 

 

Als erstes fällt natürlich das Artwork des Plattencovers ins Auge, der Unterteil einer unbekleideten Schönheit, die über dem Intimbereich einen Schnäuzer trägt. Gemalt oder aufgeklebt, vermittelt es ein wenig Retrostimmung, aus einer Zeit, in der man versuchte Tonträger mit aufreizenden Hüllen zu verkaufen. Wer jetzt aber krautige Dudelmusik erwartet hat, bekommt vom ersten Ton an voll auf die Zwölf. Das Trio mit Dame gibt nämlich direkt Vollgas, mit derbem Rock ´n´ Roll mit schönem Punkeinschlag. Ich schaue erstaunt noch einmal in die Informationsbeilage. Die wilde Sängerin und Bassistin Vanja Vukelic, der virtuose Gitarrist Silvan Gerhard und der wahnsinnige Drummer Mattia Ferrari, stammen wirklich aus der Schweiz. Keine Heidi Romantik und auch kein braver Ziegen Peter, sondern kratzbürstige und bissige Songs, die hier gerade mein Herz erobern. In Amerika würde wahrscheinlich schon einer dieser unsäglichen „Parental Advisory – Explicit Content“ Aufkleber, die Hülle verzieren. Wobei das ja eigentlich auch ein Verkaufsargument ist. Deutlich artikuliert spuckt Vanja ihre Gesellschaftskritik und Meinungen über politisches Weltgeschehen aus. Bissig, böse und garantiert nicht politisch korrekt kastriert. Ich sag nur „Banana White House“ Für den Rebellen von heute sozusagen ein Must-have! Scheinbar gefälliger Pop Punk mit erschreckend garstiger Aussage.

 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


zurück zur Übersicht