Die schwedischen Punkrocker Scumbag Millionaire legen uns mit „Poor And Infamous” ihr nunmehr zweites Album vor. Die Hardcore-Elemente und das hohe Tempo des 2018 erschienenen Debüts „Speed“ wurden dieses Mal etwas zurückgeschraubt. Es steht mehr der gute, alte Rock ´n´ Roll im Vordergrund, und überhaupt schaut man dieses Mal etwas über den viel zitierten Tellerrand hinaus. Schon der Opener „Demi God“ erinnert an alten Punk aus den Siebzigern. Ich muss öfter mal an die Sex Pistols denken, vor allem, was den nöligen Gesang angeht, aber irgendwie auch an Skew Siskin, die Distillers und stellenweise sogar an den Drive von Motörhead, wenn es um die Gitarrensoli geht. Dreckig runtergerotzt, aber immer authentisch, leicht schräg, aber immer mit Spielwitz und viel Sympathie, lassen Scumbag Millionaire tatsächlich mal den Spirit des ganz alten Punk wieder aufleben, ohne auch nur ansatzweise an trendige Kiddie Punk-Bands der heutigen Zeit zu erinnern. Alle Songs klingen wie aus einem Guss, Lückenfüller sind nicht auszumachen. Hervor sticht jedoch ohne Zweifel das rockige „You Had It Coming“, bei dem die Band gesanglich von Elin Larsson (Blues Pills) und Jennifer Israelsson (Hot Breath) unterstützt wird. Die Spielfreude ist groß, die Attitude passt, die Produktion ist gut, aber nicht zu glatt poliert, und das Album macht einfach nur Spaß! Cooler Party Punk, aber eben nicht kommerziell!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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