BLUE ÖYSTER CULT - THE SYMBOL REMAINS


Label:FRONTIERS
Jahr:2020
Running Time:61:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Neunzehn Jahre sind seit dem letzten Album der US Hard Rocker Blue Öyster Cult vergangen, und das, obwohl die Band in der Zwischenzeit immer existiert hat. In diesem Jahr sind wir aber dennoch mit vielen Veröffentlichungen der Band bombardiert worden, denn es gab Re-Releases ihrer späteren Alben „Cult Classic“ (1994), „Heaven Forbid“ (1998) und „Curse Of The Hidden Mirror“ (2001), alle erstmals auch auf Vinyl, und vier Live-Alben mit Aufnahmen jüngeren Datums von 2012, 2014, 2016 und 2017. Nun also endlich das lange angekündigte neue Langeisen. Und was soll ich sagen? Meistens ist es so, dass nach einer solch langen Wartezeit die Enttäuschung groß ist. Dennoch können Blue Öyster Cult die hohen Erwartungen weitgehend erfüllen. Schon der Opener „That Was Me“, der mich etwas an „See You In Black" vom „Heaven Forbid"-Album erinnert, stampft riffgewaltig ganz gut rein. „Box In My Head“ ist dagegen ein lässiger Rocker mit hellem Gesang, wie man ihn schon oft von der Band gehört hat. „Tainted Blood“ beginnt mit einer schönen Leadgitarre und steigert sich zu einer pompösen AOR-Ballade mit mehrstimmigem, hymnischem Mitgröl-Refrain, der mich an Bands wie Magnum oder Toto erinnert. Hier singt übrigens ausnahmsweise Neu-Gitarrist Richie Castellano (na ja, immerhin auch schon seit 2004 dabei!) und liefert eine wahre Glanzleistung ab. Nightmare Epiphany“ wirkt dann mit seinen Rock ´n´ Roll-Gitarren irgendwie deplatziert.

„Train True“ überrascht zunächst mit einer Mundharmonika, klingt danach aber wieder typisch für die Band. „The Return Of St. Cecilia" hat mit seiner Hammond-Orgel einen schönen Deep Purple-Drive. „Stand And Fight" ist dann mal richtig Metal. Das schleppende Riff könnte auch aus der Feder von Metallica stammen („For Whom The Bell Tolls" oder „Enter Sandman" zum Beispiel), den True Metal-Text hätten Manowar auch nicht besser hinbekommen. „The Alchemyst" ist ebenfalls ein cooles Riff-Monster geworden, Ungewohnt schnell geht es bei „There´s A Crime“ zu. Es gibt also hin und wieder ein paar Überraschungen. Dennoch klingt „The Symbol Remains“ weitaus Band-typischer als ihre letzten beiden Alben. Blue Öyster Cult punkten mit tollen Melodien und Gesangharmonien, rundem Zusammenspiel, dezenter Progressivität und sauberer Produktion. Ich hätte eher erwartet, dass das Album hier rein und da raus geht, dies ist aber nicht der Fall. Zwar wird sich das neue Werk sicherlich nicht zwischen den Klassikern nahtlos einreihen, aber welches neue Album einer alten Rock-Band tut das schon? Live war mit Blue Öyster Cult in all den Jahren immer zu rechnen. Und auf einem neuen Album funktioniert es also auch! Neben der herkömmlichen CD gibt es „The Symbol Remains“ übrigens auch noch schwarzes, klares, blaues und grünes Doppel-Vinyl.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht