THE ART OF THE QUARTET - SAME


Label:UNIT
Jahr:2020
Running Time:125:55
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Nach all den Eskapaden und endlos wilden Jahren, bin ich froh zum zweiten Frühling, den Jazz für mich entdeckt zu haben. Insbesondere wenn er so geschmackvoll, wie mit diesem Longplayer, durch meine Boxen wabert. Ich werde unsere werten Leser mit den Zusammenhängen und Taten der Protagonisten verschonen aber so viel sei gesagt: alles Teilnehmer der The Art Of The Quartet, sind renommierte Musiker, wie der dänische Ausnahmen Altsaxophonist Benjamin Koppel, Basser Scott Clooey, Kenny Werner (Klavier) und Jack DeJohnette an den Drums. Vorliegend ist eine Doppel-CD, mit etlichen recht überlangen Stücken. Im Stil sehr frei und trotz der offenen Kompositions-Stils, auf dem ersten Silberling, ziemlich im Jam-Flow. Allein der Klangschalen-Einsatz von „Bells Of Relief“ (oder sollen es tatsächlich Glocken sein), geht auf die Zähne, haha. Dennoch man sollte bereits Jazz-Erfahrung mitbringen oder freiwilliger Freestyler sein um dem Material etwas abgewinnen zu können.

Ganz anders der zweiten Rundling, der es durchaus melodiöser und zusammenhängender angehen lässt. Generell gesagt, wer bereits mit Benjamin Koppel in Berührung gekommen ist, weiß wie facettenreich und unkonventionell seine verschiedenen Werke sind. Die abstrakte Herangehensweise ist auf den sechs Songs eher in den Hintergrund gerückt. Dieses Material ist fast schon für den Dinner-Abend oder zum Ausruhen mit einem Glas Rotwein auf der Terrasse geeignet. Natürlich halten noch einige komplexe Strukturen den geneigten Hörer am Ball und es gibt nicht wenige Überraschungsmomente aber die Instrumente spielen miteinander und haben ein Ziel. Es scheint als wolle man die Improvisationen etwas latenter durchluken lassen. Damit gerät man in die Situation songdienlich zu spielen. Mag sein, das Mister Koppel hierzulande noch nicht so bekannt ist. Genre-Fans sollten wirklich zwei Ohren schenken.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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