KATIE BLOUNT - DARK WATER


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2020
Running Time:39:40
Kategorie: Neuerscheinung
Import
Non Metal
 

Der Titel dieses Albums „Dark Water“, erinnerte mich direkt an eine meiner Favoritinnen aus New Mexico. Die Audiophilen unter euch kennen bestimmt Sara K. und ihr hervorragendes Werk „Hell Or High Water“. Leider zog sie sich 2009 für immer aus dem Business zurück. Im Gegensatz dazu, handelt es sich allerdings bei Frau Blount, um eine in London lebende Kanadierin, die alles im Alleingang erledigt. Quasi eine One Woman Army. So gesehen ist das Rezensieren einer solchen Aufnahme keine leichte Aufgabe. Diejenigen unter euch, die nur auf Metal fixiert sind dürfen gerne weiter skippen und sich die Bewertungen der entsprechenden Genre Alben zu Gemüte führen.

Nun aber endlich zu dem vorliegenden Silberling. Schon beim ersten Durchgang merkt man wie viel Seele hier in den Kompositionen mit schwingt. Und auch textlich bewegt sich Katie auf hohem Niveau. Keine platten Lyrics beschämen den Hörer, sondern man spürt deutlich, dass die Lady stark von den Kompositionen eines Leonard Cohen beeinflusst wurde. Durch fein ziselierte Melodien gepaart mit ergreifenden Texten über den Tod, zeichnet sich eine melancholische Gesamtstimmung ab. Dies ist nicht die Antwort auf die Fragen des Lebens aber sie regen zum Nachdenken an. Und so lebt diese Platte von der Akustikgitarre, der Harmonika, sparsamen Schlagzeug-Samples und einigen wenigen Soundeffekten. Diese Lieder führen dich in ein Dickicht der Verzweiflung und des Selbstzweifels um dich dann voller Inbrunst wieder zurückzuholen.

Kaum zu beschreiben, man muss sich darauf einlassen und es hören. Ein außergewöhnliches Album einer Frau mit dem Können einer Dichterin und dem Herzen einer Musikerin. Beileibe nicht jedermanns Sache, aber wer den Zugang dazu findet, wird mit der spröden Schönheit dieser kleinen Kostbarkeiten belohnt.

 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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